ASIEN/NORDKOREA - Die Hungersnot spitzt sich zu und es sind mehr Hilfen nötig: Appell des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen

Donnerstag, 29 März 2007

Pjöngjang (Fidesdienst) - Nordkorea braucht dringend eine Million Tonnen Lebensmittel, damit eine weitere Hungersnot unter der Bevölkerung vermieden werden kann. Das Land ist noch weit davon entfernt die Mindestvoraussetzungen für eine „Lebensmittelsicherheit“ zu erfüllen. Diesen Appell lanciert das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Programme, WFP) und weist dabei auf die besorgniserregende Lebensmittelknappheit unter der nordkoreanischen Bevölkerung hin.
Angesichts der humanitäreren Krise zeigen die Regierungsbeamten in Pjöngjang eine gewisse Bereitschaft zur Öffnung, wenn es um die Genehmigung von Hilfsprogrammen des WFP und anderer humanitärer Hilfswerke geht.
Einige Vertreter des WFP konnten die nördlichen Provinzen des Landes vor kurzem besuchen und feststellen, dass vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen Schwierigkeiten haben, wenn es um das Überleben geht. Die Delegation besuchte ein Waisenheim, ein Zentrum für Kinder, ein Kinderkrankenhaus, eine Schule und eine öffentliche Einrichtung, die Mahlzeiten an schwanger Frauen verteilt sowie zwei Entwicklungsprojekte des WFP.
Das WFP weist vor allem auf die Lebensmittelsicherheit des Landes und die damit verbundene Notwendigkeit weiterer Hilfsmaßnahmen hin. Trotz einer Verbesserung bei der Lebensmittelversorgung in Nordkorea nach der schweren Hungersnot in den 90er Jahren sind immer noch fast die Hälfte der Menschen vom Kampf um das alltägliche Überleben betroffen. 2006 hat sich die Lebensmittellage erneut verschlechtert, nachdem Überschwemmungen im Juni und August die wichtigsten Plantagen zerstört hatten.
„Wir verlieren Terrain im Kampf gegen den Hunger in Nordkorea“, so Tony Banbury vom WFP. „Die geringere Ernte im vergangenen Jahr und die Reduzierung der internationalen Hilfen haben dazu geführt, dass Millionen von Nordkoreanern von der Lebensmittelunsicherheit betroffen sind“. Die gegenwärtigen Programme des WFP betreuen 1,9 Millionen Menschen, insbesondere unter den schwächeren Bevölkerungsgruppen. Das WFP hatte bei früheren Programmen über vier Millionen Tonnen Lebensmittel im Umfang von 1,7 Milliarden Dollar verteilt, und bis zu einem Drittel der Bevölkerung Nordkoreas versorgt. Damit konnte seit 1995 ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung der Unterernährung geleistet werden. (PA) (Fidesdienst, 29/03/2007 - 31 Zeilen, 321 Worte)


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