AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Wir müssen die Herausforderungen in unserer Provinz angehen: Sicherheit und Wirtschaftliche Entwicklung im Zeichen des Umweltschutzes“: Appell der Bischöfe von Katanga

Samstag, 10 März 2007

Kinshasa (Fidesdienst) - „Nach den schmerzlichen Jahren des Kriegs, des Leids und der politischen Instabilität gibt es in unserem Land endlich demokratische Institutionen. Von nun an steht uns eine Zeit der Hoffnung bevor. Unser Volk ist Akteur und Zeuge und man hat den Eindruck, als ob die Menschen wirklich daran glauben, obwohl sie ihre Angst vor einer Enttäuschung nicht verheimlichen“, so die Bischöfe der Provinz Lubumbashi in der Region Katanga im Süden der Demokratischen Republik Kongo in einer Botschaft mit dem Titel „Unsere Hoffnung möge nie enttäuscht werden“, die dem Fidesdienst vorliegt.
Die Bischöfe erinnern an die Wahlen der jüngsten Vergangenheit, die zur Gründung der dritten kongolesischen Republik führten, und erklären, dass „die Bürger des Landes bei den Wahlen die eigene Fähigkeit zur Überwindung politischer und ethnischer Vorlieben unter Beweis stellten und damit zeigten, dass sie geeignet sind, aktiv am Aufbau eines Rechtsstaates teilzunehmen.“.
„Zwar freuen wir uns über diese Zeichen der Hoffnung“, heißt es in der Botschaft weiter, „doch gleichsam bedauern wir, dass die Begeisterung, die unter unsrem Volk durch die Wahlen und die Gründung demokratischer Institutionen geweckt wurde, sich als zunehmend vergänglich und zerbrechlich erweist. Das Weiterbestehen von Praktiken aus der Zeit der Zweiten Republik, der Unterschied zwischen den Wahlversprechen und den tatsächlichen Aktionen und die Unbeweglichkeit beim Suchen nach Lösungen für dringliche Probleme, lassen uns vermuten, dass das Land, wenn nicht rasch eingegriffen wird, wieder in die Fallen der Vergangenheit gerät, was die Zukunft der demokratischen Institutionen unseres Landes schwer belasten würde.“
Was die Lage in der Region anbelangt, erinnern die Bischöfe an verschiedene Probleme, die dringender Lösungen bedürfen. Dabei geht es um die Sicherheit angesichts der Präsenz von bewaffneten Gruppen, die in Katanga immer noch ihr Unwesen treiben „in unseren Städten und Dörfern kommt es täglich zu Übergriffen der so genannten Ordnungskräfte und vor allem von bewaffneten Elemente, die nicht integriert wurden“). Deshalb appellieren die Bischöfe an die Behörden des Landes mit der Bitte“ die eigene Verantwortung zu übernehmen und die Sicherheit der Bevölkerung im ganzen Land zu gewährleisten“.
Ein weiter grundlegender Punkt, der den Bischöfen am Herzen liegt, ist die wirtschaftliche Entwicklung. In Katanga gibt es viele Bodenschätze „weshalb es in letzter Zeit umfangreiche Investitionen aus dem Ausland gab“. In ihrer Botschaft bedauern die Bischöfe jedoch die ungerechte Behandlung einheimischer Arbeitskräfte: Zwangsumsiedlung von Arbeitskräften fern der eigenen Heimat; schlechte Bezahlung; Verstöße gegen die Menschenwürde der Arbeiter und deren Rechte. Außerdem klagen die Bischöfe über Umweltzerstörung durch die intensive Ausbeutung der Bodenschätze in der Region.
Abschließend vertrauen die Bischöfe „die Zukunft unseres Landes und der Provinz der Mutterschaft der Jungfrau Maria, der Mutter der Hoffnung an, damit unsere land bald Frieden, Demokratie und Entwicklung kennt“. (LM) (Fidesdienst, 10/03/2007 - 40 Zeilen, 459 Worte)


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