AMERIKA/PERU - „Es ist die Stunde der Laiengläubigen gekommen, die ihre Teilnahme im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich als dringen notwendig erachten sollten“: Kardinal Cipriani zu den Herausforderungen der Neuevangelisierung in Lateinamerika

Mittwoch, 7 März 2007

Lima (Fidesdienst) - „Wir befinden uns auf einer neuen Etappe auf dem Weg der Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils in Lateinamerika. Auf dem Weg zur Kontinuität und nicht auf dem Weg des Bruchs. Ein Weg, der auch von der Synode der Amerikanischen Kirche aufgezeigt wird, damit das Geschenk des Glaubens auf dem Kontinent lebendig erhalten bleibt“: so kardinal Luis Cipriani Thorne, Erzbischof von Lima bei der Eröffnung eines Studienseminars zum Thema „Diagnose und Perspektiven der Neuevangelisierung in Lateinamerika“, das vom 5. bis 8. März im Auditorium der Passionisten in Lima stattfindet. An der Veranstaltung nehmen Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Priester und Laien sowie Pastoralbeauftragte der lateinamerikanischen Ortskirchen zur Vorbereitung auf die V. Generalkonferenz der Lateinamerikanischen Bischöfe teil. Das Studienseminar eröffnete Kardinal Francisco Javier Errazuriz Ossa mit einem Gottesdienst. Der Kardinal ist Vorsitzender des Rates der Lateinamerikanischen Bischöfe (CELAM) und einer der Präsidenten der V. Generalkonferenz des CELAM.
In seiner Eröffnungsansprache erinnert Kardinal Cipriani an einige Herauforderungen und Schwierigkeiten, denen die katholische Kirche in Lateinamerika gegenübersteht, wie die Belagerung durch die Ideologien, der Priestermangel und der Mangel an Ordensleuten, die aggressive Präsenz der Sekten, der Relativismus, die Ideologien, die jedes moralische Prinzip ausschließen, die Angriffe auf das Leben und gegen das Institut Ehe als Gemeinschaft zwischen Mann und Frau sowie gegen die Familie als Keimzelle der Gesellschaft, die Angriffe gegen die Frauen im Namen eines ideologischen Feminismus. Angesichts dieser Lage, so der Kardinal, müssen wir uns nun fragen, welche Grundlagen wir haben und welche Bereiche wir in den Mittelpunkt unseres Engagements stellen müssen“.
An erster Stelle schlägt der Kardinal Maßnahmen zur Verbesserung „der Bildung und Erziehung der Menschen auf allen Ebenen, im Umfeld der Katechese zu den Sakramenten, beim Unterricht an Schulen und Universitäten, bei der Vorbereitung auf die Ehe und in den anderen Dimensionen der lehramtlichen Bildung vor“. Bei dieser Aufgabe ist es wichtig, dass wir „die Botschaft des Heils ganzheitlich verkünden, damit sie in die Wurzeln der Kultur eindringt und Teil der heutigen historischen Phase in Lateinamerika wird“. Ein weiter wichtiger Punkt sind die Medien, die einer „Förderung der christliche Werte“ bedürfen, was „das Engagement angemessen ausgebildeter Laiengläubigen erfordert, die mit diesen Mitteln professionell und verantwortlich umgehen“.
Der Kardinal regt auch zur „Schaffung oder Stärkung eines Sinns für die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche an“, was besonders durch die Verbreitung des Kompendiums des Katechismus der katholischen Kirche geschehen kann. Dabei erinnert er jedoch auch daran, dass „das Zeugnis und das konsequente Leben ausschlaggebend sind, damit diese Mission zu transzendenten und stabilen Ergebnisse in Lateinamerika führt.“
Abschließend erinnert er an die wichtige Rolle der Laien in den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft: „Es ist die Stunde der Laiengläubigen gekommen, die bei ihrem Beruf und im eigenen Lebensumfeld zur Heiligkeit berufen sind und die ihre Teilnahme im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich als dringen notwendig erachten sollten“. Zum Schluss wies der Kardinal darauf hin, dass „die ausgeprägte Marienverehrung ein unmissverständliches Kennzeichen dieser Neuevangelisierung ist und … der Rosenkranz deshalb auch in Zukunft die beste Waffe sein wird“. (RG) (Fidesdienst, 07/03/2007 - 46 Zeilen, 524 Worte)


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