ASIEN/OSTTIMOR - „Die Fastenzeit soll für jeden Christen eine neue Erfahrung der Liebe Gottes sein, die er an seine Mitmenschen weitergibt“, so die Bischöfe von Osttimor

Montag, 5 März 2007

Dili (Fidesdienst) - In der Fastenzeit sind die Gläubigen berufen, die Vergebung neu zu entdecken und sich in Werken der Solidarität gegenüber Notleidenden zu üben: dies betonen die Bischöfe von Osttimor in ihrer Botschaft an die Nation. Bischof Ricardo Da Silva von Dili und Bischof Basilio Do Nascimento von Baucau erinnern an die Botschaft für die Fastenzeit von Papst Benedikt XVI. der dazu auffordert „die Wunden zu erkennen, die der Würde der Menschen zugefügt wurden“ und erklären: „Im Namen Gottes, der uns während der Fastenzeit beruft den Weg der authentischen Umkehr zur Liebe Gottes zu beschreiten, rufen wir insbesondere zur Gewaltlosigkeit auf“.
In ihrem Hirtenbrief zur Fastenzeit laden die Bischöfe „die Söhne und Töchter Osttimors“ dazu ein, „Vergebung und Versöhnung auf allen Ebenen zu fördern“, in den Familien, an öffentlichen Orten und in der Gesellschaft. „Auf diese Weise wird das ganze Land jede Form der Gewalt im leben und gegen die Würde des Menschen vermeiden können, und eine Kultur des Lebens und des Friedens entstehen lassen“, heißt es weiter. Insbesondere fordern die Bischöfe die Bürger Osttimors auf, sich um das Gemeinwohl der ganzen Bevölkerung zu bemühen.
„Die Fastenzeit soll für jeden Christen eine neue Erfahrung der Liebe Gottes sein, die wir von Christus empfangen haben: eine Liebe die wir Tag um Tag berufen sind, an seine Mitmenschen weiterzugeben, vor allem an diejenigen, die Not leiden oder extrem bedürftig sind.“, fordern die Bischöfe. „Möge unsere liebe Frau von der Unbefleckten Empfängnis uns auf diesem Weg hin zum ersehnten Frieden in Osttimor begleiten“, so die Bischöfe abschließend.
Die Bischöfe veröffentlichen ihren Hirtenbrief im Anschluss an den ersten Besuch des neuen Apostolischen Nuntius in Indonesien und Osttimor, Erzbischof Leopoldo Girelli. Der kleine asiatische Staat nähert sich indes einem ersten entscheidenden Schritt in seiner jungen Geschichte: im kommenden April finden die Präsidentschaftswahlen statt.
Unterdessen sind die Wunden, die durch die Massaker nach der Unabhängigkeit Osttimors von Indonesien im Jahr 1999 aufgerissen wurden, noch nicht verheilt. Die beiden Regierungen schufen erst vor kurzem eine Kommission „Wahrheit und Freundschaft“, die Ermittlungen zu den Massakern von 1999 durchführen soll, und sich durch das Bemühen um Wahrheit für die Förderung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den beiden Staaten einsetzen solle. Regierung, Kirche und die verschiedenen gesellschaftlichen Kräfte Osttimors versuchen ihrerseits im Land eine Kultur der Versöhnung und des Friedens entstehen zu lassen, die soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung des Landes fördern soll. (PA) (Fidesdienst, 05/03/2007 - 33 Zeilen, 415 Worte)


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