AFRIKA/UGANDA - Mehr Druckausübung soll Regierung und Vertreter der Guerilla an den Verhandlungstisch zurückbringen

Samstag, 3 März 2007

Kampala (Fidesdienst) - Es wird zunehmend Druck ausgeübt, um die ugandische Regierung und die Guerillakämpfer der Lord’s Resistance Army (LRA) nach Ablauf der Frist des Waffenstillstands vom August 2006 (vgl. Fidesdienst vom 28. Februar 2007) zur Wiederaufnahme der Friedensgespräche zu bewegen.
Das ugandische Parlament bewilligte eine Resolution, mit der die beiden Parteien aufgefordert werden, den Waffenstillstand weiterhin einzuhalten und die Friedensgespräche wieder aufzunehmen.
In den Vereinigten Staaten gab der demokratische Abgeordnete Donald Payne bekannt, dass im US-amerikanischen Repräsentantenhaus ebenfalls eine Resolution vorgelegt werden soll, die die beiden Parteien zur Wiederaufnahme der Verhandlungen auffordert. „Wenn die Friedensverhandlungen nicht in Bälde wieder aufgenommen werden, dann wird es zu erneuten Gefechten kommen“, so der demokratische Abgeordnete´. „Ich denke, dass wir unser bemühen darauf konzentrieren müssen, dass die Regierungen in der Region zusammenarbeiten.
Eine ähnliche Resolution, die der republikanischen Senator Sam Brownback aus Kansas und der demokratische Senator Russel Feingold aus Wisconsin einbrachten, wurde am 2. März vom Senat der Vereinigten Staaten gebilligt.
Der Abgeordnete Payne nahm auch ein einem Treffen teil, das das United States Institute of Peace in Zusammenarbeit mit der „Enough Initiative“ veranstaltete. Bei diesem Treffen betonten die verschiedenen Referenten, dass der ugandische Konflikt nur rasch gelöst werden kann, wenn die internationale Staatengemeinschaft mehr Engagement zeigt. „Wir brauchen weder Milliarden Dollar, noch US-Truppen in dem Territorium, denn es würden diplomatischen Initiativen reichen, um einen der schrecklichsten Kriege der Welt zu beenden“, so John Prendergast von der International Crisis Group, die sich im Rahmen unabhängiger Forschungen mit internationalen Fragen befasst.
Auch Betty Bigombe, ehemalige Ministerin in Uganda, die sich selbst persönlich im Rahmen der Verhandlungen mit der LRA engagierte (vgl. Fidesdienst vom 24., 27. und 30. November 2004 und vom 13. Dezember 2004) und am „United States Institute of Peace“ studierte, bekräftigt ebenfalls, dass ein entschiedenes diplomatisches Engagement und die Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft für die Wiederherstellung des Friedens in Norduganda von ausschlaggebender Bedeutung sind. Frau Bigombe begrüßt in diesem Zusammenhang die Friedensarbeit der Vertreter des Acholi-Volkes, die sich ebenfalls um gemeinsame neue Initiativen zur Wiederaufnahme der Gespräche bemühen.
Bei dem Krieg in Norduganda starben mindestens 100.000 Menschen und 1,6 Millionen wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Praktisch haben alle Bewohner der ländlichen Gebiete ihre Dörfer und ihr Ackerland verlassen, um in Aufnahmelagern Zuflucht zu suchen, in denen es am Nötigsten fehlt und wo sie ebenfalls der Gefahr von Übergriffen durch die LRA ausgesetzt sind. (LM) (Fidesdienst, 03/03/2007 - 40 Zeilen, 404 Worte)


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