ASIEN/OSSTIMOR - Der neue Botschafter präsentiert sein Beglaubigungsschreiben: Aufruf zur Beendigung der Gewalt und Befriedung

Freitag, 2 März 2007

Dili (Fidesdienst) - Regierung, Kirche und Gesellschaft sollen sich gemeinsam um die Beendigung der Gewalt in Osttimor bemühen: dazu ruft der neue Apostolische Nuntius in Osttimor, Erzbischof Leopoldo Girelli auf, der dem timoresischen Staatspräsidenten Xanana Gusmao sein Beglaubigungsschreiben überreichte. Der Nuntius besuchte in den vergangen Tagen erstmals die Diözesen der jungen asiatischen Nation und wies auf die Dringlichkeit der nationalen Versöhnung als Voraussetzung für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft und den Wohlstand des Volkes hin.
Erzbischof Girelli erklärte bei der Begegnung mit den höchsten Vertreten des Staates und den Bischöfen von Dili und Baucau: „Ich bringe den Segen von Papst XVI. und versichere Sie seines Gebets dafür, dass Timor die Krise und die Gewalt bald möglichst überwinden möge“. Der apostolische Nuntius zelebrierte einen Gottesdienst im Dom von Dili und besuchte die Flüchtlingscamps am Stadtrand. Bei seinen Treffen mit den Ordensgemeinschaften lobte er die Rolle der Kirche in Timor und deren Engagement beim Aufbau des Landes insbesondere im Bildungswesen und im sozialen Bereich.
Osttimor befindet sich in einer schwierigen Phase der eigenen Geschichte. Nach den Unruhen, zu denen es vor einem Jahr gekommen war, wurde der soziale Frieden noch nicht wieder vollkommen hergestellt und die Lage bleibt trotz der Präsenz der australischen und neuseeländischen Einheiten der „International Security Force“ weiterhin angespannt. Um die Stationierung der Soldaten hatte die Regierung in Osttimor nach den Unruhen im April 2006 gebeten, bei denen mehrere Menschen starben und über 155.000 vertrieben wurden. Tausende Vertriebene kamen im Zentrum der Salesianer von Don Bosco in Dili unter, wo sie sich zum Teil heute noch aufhalten. In der Hauptstadt ist die Situation auch heute noch nicht stabil, während die Wahlkampagne mit Blick auf die für April dieses Jahres geplanten Wahlen bereits begonnen hat. Unterdessen stiegen infolge einer schlechten Ernte die Preise für Reis, dem Grundnahrungsmittel der Einwohner des Landes. Wie die Salesianer von Don Bosco bekannt geben, gibt es auch in den Zentren des Ordens angesichts der Instabilität und der hohen Lebensmittelpreise Schwierigkeiten bei der Versorgung der Schüler in den Einrichtungen in Los Palos, Fuiloro, Venilale und Comoro. Die Armut trägt zur Verbreitung von Spannungen, Razzien und Gewalt bei. (PA) (Fidesdienst, 02/03/2007 - 31 Zeilen, 363 Worte)


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