ASIEN/INDIEN - Wiegen gegen Abtreibungen: in Indien sollen neue Waisenhauspläzte geschaffen werden, damit es Alternativen zu einem Schwangerschaftsabbruch und Mädchenmorden gibt

Montag, 26 Februar 2007

Rom (Fidesdienst) - Der Tötung von 2,5 Millionen Kindern und Mädchenmorden, die es jedes Jahr in Indien gibt, möchte die Regierung des Landes durch die Bereitstellung von Plätzen in Waisenhäusern entgegenwirken, bei denen die Eltern eine neugeborene Tochter abgeben können, wenn sie diese nicht selber aufziehen wollen.
Viele indische Eltern ermorden die eigenen Töchter lieber, als dass sie eine Aussteuer bereitstellen, wenn für die Mädchen eine Ehe vereinbart wird.
Die Situation hat sich im Land zugespitzt nachdem seit dem Jahr 2003 Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden, bei denen sich das Geschlecht des Kindes bestimmen lässt. Hinzu kommen neue Abtreibungstechniken, die oft dazu führen, dass Familien sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, nachdem sie das Geschlecht erfahren haben.
Wie aus einer Volkszählung in den Jahren von 2003 bis 2005 hervorgeht, werden vor allem in den reicheren und weiter entwickelten Regionen im Norden des Landes weibliche Föten abgetrieben und vor allem in den Städten ist die Rate der Sterblichkeit bei Kindern besonders hoch. Zusammen mit dem Phänomen der Unterernährung in anderen Teilen des Landes führte dies bereits zu einem demographischen Ungleichgewicht.
Im Unionsstaat Jaryana stieg die Sterblichkeitsrate bei Mädchen von 65 je tausend Geburten auf 70 je tausend Geburten an, während die Zahl bei Jungen von 54 auf 51 zurückging. Die Zahlen sind auch hier in den städtischen Gebieten besonders alarmierend.
Um dieser dramatischen Entwicklung entgegenzuwirken planen die indischen Behörden die Einrichtung von Waisenhausplätzen, die Eltern die Möglichkeit geben, die eigenen Töchter abzugeben, wenn sie sie nicht selbst aufziehen wollen. (AP) (Fidesdienst, 26/02/2007 - 27 Zeilen, 268 Worte)


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