ASIEN/OSTTIMOR - Ramos-Horta bewirbt sich bei den Wahlen im April um das Amt des Präsidenten

Montag, 26 Februar 2007

Dili (Fidesdienst) - Der Nobelpreisträger und gegenwärtige Premierminister von Osttimor, José Ramos-Horta, gab offiziell bekannt, dass er sich bei den Wahlen, die in dem kleinen asiatischen Staat im April stattfinden, um das Amt des Präsidenten bewerben wird.
Ramos Horta, der die Regierung des Landes in den vergangenen Jahren leitete und sich dabei mit verschiedenen sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten auseinandersetzen musste, tritt damit gegen acht Mitbewerber an, darunter auch Francis „Lu-Olo“ Guterres, der Vorsitzende der „Fretlin“-Partei, die sich gegenwärtig an der Regierung befindet und unter der Bevölkerung auf viel Zustimmung stößt.
Vor seiner offiziellen Ankündigung hatte sich Ramos-Horta mit Vertretern der Kirche und dem scheidenden Präsidenten Xanana Gusmao beraten, der als Held der Unabhängigkeitsbewegung gefeiert wird. „Viele sind in den vergangenen Monaten zu mir gekommen. Von einfachen Bürgern bis zu Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen und es wurde begonnen, Unterschriften für meine Kandidatur zu sammeln. Doch wenn Bürger sich für einen anderen entscheiden sollten, dann wäre ich darüber ebenso glücklich“, so Ramos-Horta.
Ramos-Horta und Gusmao werden in den kommenden Monaten versuchen die Wähler davon zu überzeige, dass ihre Präsenz und ihr politisches handeln dem Land Stabilität, Frieden und Entwicklung garantieren und die Geister des Chaos und der allgemeinen Gewalt fernhalten wird.
Um das Amt des Präsidenten bewerben sich auch Fernando de Araujo, ein ehemaliger politischer Gefangener und Anführer der Studentenbewegung, die Anwältin Lucia Lobato und der Oppositionsführer Joao Carracalao.
Das Präsidentenamt in Osttimor brachte vor kurzem eine Initiative in Zusammenarbeit mit der indonesischen Regierung auf den Weg: sie schufen die Kommission „Wahrheit und Freundschaft“, die die Gewalttaten im Jahr 1999 untersuchen und dabei die Wahrheit finden und die guten Beziehungen zwischen den beiden Staaten fördern soll. Vor kurzem appellierten die Mitglieder der Kommission „Wahrheit und Freundschaft“ an die Bürger der beiden Länder, optimistisch und hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken, ohne dabei die Vergangenheit mit ihren Fehlern, Schwierigkeiten und schmerzlichen Erfahrungen zu leugnen. Osttimor ist ein sehr junges Land (75% der Einwohner sind unter 30 Jahre alt). Deshalb spielt für den Wiederaufbau des Staates auch das Bildungswesen eine besondere Rolle: Regierung, Kirche und andere Komponenten der Gesellschaft engagieren sich in diesem Sinn für den Aufbau eines angemessene Schul- und Bildungssystems, dass die zukünftige menschliche und kulturelle Entwicklung der jungen Menschen in dem kleinen asiatischen Land garantieren soll. Die katholische Kirche engagiert sich in Osttimor vor allem im Bereich der Jugendpastoral, im Bildungswesen und im sozialen Bereich. (PA) (Fidesdienst, 26/02/2007 - 35 Zeilen, 407 Worte)


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