ASIEN/INDONESIEN - Apostolischer Nuntius besucht die Christen in der indonesischen Provinz Irian Jaya: „Praktiziert die Werte des Evangeliums, den Frieden und die Gerechtigkeit“

Donnerstag, 22 Februar 2007

Jayapura (Fidesdienst) - Der Apostolische Nuntius in Indonesien, Erzbischof Leopoldo Girelli, besuchte die Christen in der gemarterten indonesischen Provinz Irian Jaya. Damit wollte er das Augenmerk auf ein Gebiet lenken, in dem es noch viele ungelöste Konflikte gibt und Armut sowie wirtschaftliche und soziale Probleme weit verbreitet sind. Der Nuntius besuche die Diözese Jayapura, wo er von den Gläubigen aber auch von Nichtchristen herzlich empfangen wurden, die ihn als „Boten des Papstes“ begrüßten: es handelte sich um den ersten Besuch eines Päpstlichen Vertreters in der Provinz.
In Begleitung der einheimischen Bischöfe besuchte der Nuntius mehrer Pfarreien und traf sich mit verschiedenen Vertretern der verschiedenen Konfessionen (80% der Einwohner sind protestantische Christen, 15% Katholiken) und Religionen (kleinere Gemeinschaften von Muslimen und Anhängern von Naturreligionen) und der zivilen Behörden zu Gesprächen. Erzbischof Girelli forderte die Gläubigen auf, immer und unter allen Umständen die Würde des Menschen zu achten und die christliche Lehre zur Ehe umzusetzen. Außerdem bat er um das Engagement für den Aufbau einer Kultur des Friedens, der Gerechtigkeit und der Liebe in der Gesellschaft und bei den zwischenmenschlichen Beziehungen. Dabei warnte er vor der Vermischung der christlichen Lehre mit Elementen der Polygamie oder dem Ehebruch. Der Nuntius bat dann die Christen aller Konfessionen und alle Menschen guten Willens um einen faktiven Beitrag zu Frieden und Harmonie in der Region.
In der Provinz Irian Jaya kämpfen separatistische Rebellen für die Unabhängigkeit von Indonesien gegen die Streitkräfte des Landes (die Provinz wurde 1969 von Indonesien annektiert), was unter der Zivilbevölkerung viel Leid und Not verursacht. In den jüngster Zeit kam es zu einer humanitären Krise, von der rund 5.000 Menschen betroffen sind, die gezwungen sind, in den Wäldern zu leben: die Vertriebenen haben ihre Wohnungen nach einer Offensive der indonesischen Armee im Distrikt Puncak Jaya Anfang Dezember letzten Jahres verlassen. Auf die drohende humanitäre Krise wiesen verschiedene religiöse Organisationen und Menschenrechtsbewegungen hin, die in der Konfliktregion tätig sind, in der in den vergangenen dreißig Jahren bei dem Bürgerkrieg über 100.000 Menschen ums Leben kamen. (PA) (Fidesdienst, 22/02/2007 - 30 Zeilen, 353 Worte)


Teilen: