EUROPA/SPANIEN - DELEGATION DES HEILIGEN STUHLS BEI DER INTERNATIONALEN KONFERENZ DER GEBERLÄNDER FÜR DEN WIEDERAUFBAU DES IRAK

Donnerstag, 23 Oktober 2003

Madrid (Fidesdienst) – Eine Delegation des Heiligen Stuhls nimmt an der Internationalen Konferenz der Geberländer für den Wiederaufbau des Irak teil, die am 23. und 24. Oktober in Madrid stattfindet. Die Konferenz wurde von der spanischen Regierung im Auftrag der Vereinigten Staaten, der Europäischen Union, Japan und der Vereinigten Arabischen Emirate in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und internationalen Finanzorganisationen unter Beteiligung des irakischen Regierungsrates und der Provisorischen Autorität der Koalition organisiert.
Ziel der Konferenz ist die Koordinierung der Hilfen der internationalen Staatengemeinschaft beim Wiederaufbau des Irak. Dabei werden unter anderem folgende Themen schwerpunktmäßig behandelt:
- Prioritäten beim Wiederaufbau des Irak in den kommenden Jahren
- Bekanntgabe der Beiträge und Verpflichtungen der jeweiligen Geberländer für das Jahr 2004 und auf mittlere Frist.
- Schaffung einer internationalen Hilfseinrichtung, der auch ein von den Vereinten Nationen in Zusammenarbeit mit der Weltbang verwalteter Treuhandfonds der Geberländer angehören soll.
Im Namen des Papstes wird der Vorsitzende des Päpstlichen Rates Cor Unum, Erzbischof Paul Josef Cordes an der Konferenz teilnehmen. Wie aus einer Verlautbarung der Päpstlichen Rates hervorgeht, wird Erzbischof Cordes vor allem „unmittelbare materielle Hilfen der Katholischen Kirche für den Irak zur Verfügung stellen und insbesondere auch auf den historischen und humanitären Beitrag hinweisen“. Erzbischof Cordes hatte als Sondergesandter der Heiligen Vaters bereits im Mai dieses Jahres persönlich den Irak besucht, um die Erfordernisse für den Aufbau des Landes und die bereits von den internationalen katholischen Hilfswerken geleistete Arbeit vor Ort zu prüfen.
Für den Wiederaufbau des Irak werden nach Schätzungen 36.000 Millionen Dollar für die Jahre 2004 bis 2007 notwendig sein: Dieser geschätzte Betrag wurde von der Weltbank für die Deckung der Kosten in den Bereichen Justiz, Gesundheit, Erziehung, Arbeit, Infrastrukturen, Wohnungen, Landwirtschaft und für den privaten Wirtschaftssektor veranschlagt. Die Verbündeten, die gegenwärtig als Besatzungsmacht im Irak sind, schätzen das weitere 20.000 Millionen Dollar für die vom Voranschlag der Weltbank nicht berücksichtigen Bereiche, wie Sicherheit und Erdöl benötigt werden. (RG) (Fidesdienst, 23/10/2003 – 36 Zeilen, 336 Worte)


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