VATIKAN - DIE WORTE DER GLAUBENSLEHRE von Don Nicola Bux und Don Salvatore Vitiello - Die faktischen Paare und die Homosexuellen (I)

Donnerstag, 15 Februar 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Einige Katholiken neigen dazu, den politischen und gesetzlichen Einsatz als von der ethischen und sozialen Lehre der katholischen Kirche getrennt anzusehen und mehr noch getrennt von ihrer eigenen Zugehörigkeit zur Kirche: ein Dualismus innerhalb des Gewissens. Es ist also notwendig die wesentlichen Inhalte zweier Dokumente der Kongregation für die Glaubenslehre erneut vorzulegen, die respektive aus den Jahren 2002 und 2003 stammen : die Lehrmäßige Note zu einigen Fragen über den Einsatz und das Verhalten der Katholiken im politischen Leben und die Erwägung zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen.
Was die menschliche Person ist, als Mann und als Frau und wie das Zusammensein von Mann und Frau eine juristische Form annehmen kann ist in der dominierenden Kultur nicht mehr eindeutig. Der erkenntnistheoretische und moralische Relativismus hat auch die philosophische und theologische Anthropologie gezeichnet und es haben sich neue Meinungen gebildet, die zu einer Zersetzung des Menschenbildes führen, deren Konsequenzen äusserst schwerwiegend sein können, vielmehr sieht man bereits ein Abgleiten in der Debatte über die faktischen Paare, über die künstliche Befruchtung, über die so genannte „Homoehe“ mit Möglichkeit der Adoption von Kindern.
In der Beurteilung dieser fehlerhaften Meinungen bestätigt die katholische Lehre zu allererst die Unbedingtheit der menschlichen Würde und der Menschenrechte als Werte die jedweder staatlichen Rechtsprechung vorausgehen und die auf den Schöpfer asl ihren Ursprung hinweisen (1): es wird so der bleibende Wert des Dekalogs bestätigt. In diesem Sinn erweist sich die Analyse der Beziehung zwischen der Freiheit und der Natur des Menschen als wichtig, wie sie Johannes Paul II vorgenommen hat: «Man kann nun die wahre Bedeutung des Naturgesetzes verstehen: Es bezieht sich auf die eigentliche und ursprüngliche Natur des Menschen, auf die »Natur der menschlichen Person«, 89 die die Person selbst in der Einheit von Seele und Leib ist, in der Einheit ihrer sowohl geistigen wie biologischen Neigungen und aller anderen spezifischen Merkmale, die für die Erreichung ihres Endzieles notwendig sind.» (2)
Weiterhin ist die Kirche heute paradoxerweise dazu gerufen, die Vernunft noch vor dem Glauben zu verteidigen, da in gewisser Weise der Glaube in die Offenbarung sich geändert hat, weil der Relativismus nicht mehr dazu führt die natürliche Ordnung als Quelle der Rationalität zu betrachten; daraufhin muss sie die Verbindung zwischen Vernunft und Glauben verteidigen und zuletzt die tödliche Trennung zwischen Denken und Ethik; weiterhin muss sie den rationalen Aspekt der menschlichen Natur hervorheben, wie es Johannes Paul II in seinem Kommentar zur Enzyklika Humanae vitae getan ha.
Diesbezüglich würde es genügen diejenigen die die „Natürlichkeit“ der Homosexualität vertreten dazu zu bringen sich die Frage zu stellen: warum existieren in der Welt Männer und Frauen und nicht nur Frauen oder nur Männer? Vor dieser Evidenz erscheint die Homosexualität als ein unmöglicher Versuch der Homologisierung der menschlichen Natur auf das eine oder das andere Geschlecht, bis dahin, jene offensichtliche Verschiedenheit zu annullieren, um sie in dem Moment wieder aufzunehmen, in dem man das „Recht auf die Differenz“ fordert, um eine rechtliche Annerkennung zu erlangen (3).
Es ist an diesem Punkt angebracht zu sagen, was der Ausdruck „Recht“ bedeutet: ob es persönliches Recht ist, ziviles Recht; das Recht einer aktiven Minderheit; sich als Gruppe zu zeigen, die Druck ausübt. Bedeutet nicht notwendigerweise die Anerkennung des Rechts. Die Reflexion stellt sich hier auf den Boden des Rechts, der Philosophie des Rechts. Was die Forderung einer Homoehe von Seiten der Gay anbelangt, ist es nützlich zu wissen, dass es sich um eine Minderheit handelt, die absolut nicht die Gesamtheit der homosexuellen Personen darstellt, aber dass diese Minderheit diese Gesamtheit darstellen will und dass sie politische Stütze erhält, um ihre Ansichten durchzusetzen. Die leader der Gay und viele andere enden also absurderweise, ohne sch dessen bewusst zu sein, damit, dass sie die Differenz behaupten in dem Moment in dem sie die „Ehe“ postulieren, die Vereinigung oder das Bündnis zwischen ihnen. Im Widerspruch mit dem von ihnen Vorausgesetztem - dass der Staat und die Gesellschaft unfähig sind im Bezug auf ihre Vereinigung, die als der Privatsphäre der interpersonellen Affekte zugehörig angesehen wird, enden sie damit gerade vom Staat eben diese öffentliche rechtliche Anerkennung zu fordern, auch aufgrund finanzieller Vorteile. Wenn es sich wirklich um „Privatsphäre“ handelte, müsste der Staat völlig ausserhalb bleiben. Das gleiche gilt für die effektiven Paare. (Fortsetzung folgt) (Fidesdienst 15/2/2007, Zeilen 49, Worte 702)

1. Vgl. J.Ratzinger, Europa. I suoi fondamenti spirituali ieri, oggi e domani, in M.Pera-J.Ratzinger, Senza radici. Europa, relativismo, cristianesimo, islam, Milano 2004, p 67.
2.Enzyklika Veritatis splendor, 50.
3. Vgl.: Ne deviens pas gay, tu finiras triste, Ed.du Seuil, Paris 2001. Das Buch ist das Zeugnis eines alten Mitglieds der Gay-Gruppen. Der Mann lehnt sich gegen die Idee eines Paktes der Solidarität auf, eine Idee, die er als heuchlerusch ansieht und als schädlich für eventuell adoptierte Kinder von homosexuellen Paaren.


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