EUROPA/ENGLAND - Englische Wissenschaftler entwickeln raschere Behandlungsmethode bei Tuberkulose, die vor allem in den armen Ländern besser helfen könnte

Samstag, 17 Februar 2007

London (Fidesdienst) - Nach vierjähriger Forschung sollen in England entwickelte Behandlungsmethoden zur Beschleunigung der Therapie bei Tuberkulose nun in die Praxis umgesetzt werden. Gegenwärtig ist bei dieser Infektion der Atemwege eine Behandlungszeit von sechs Monaten notwendig, was in den Entwicklungsländern oft ein Problem darstellt. Oft müssen Patienten in diesen Ländern auf eine solche Verhandlung verzichten, weil die Anfahrt zu Gesundheitseinrichtungen, die eine solche Therapie anbieten zu lang oder zu schwierig ist. Oder sie hören mit der Therapie auf, kaum dass sie sich etwas besser fühlen. Wäre die Behandlungszeit kürzer, wären die Aussichten auf eine komplette Heilung wahrscheinlich größer.
Im Rahmen der wissenschaftliche Studie der Ärzte der London’s St. George’s Medical School soll die Kombination zweier Antibiotika ab Anfang Juli an 1.200 Patienten in vier afrikanischen Ländern (Mosambik, Sambia, Simbabwe und Südafrika) untersucht werden.
Ziel ist die Prüfung der Wirksamkeit und der Sicherheit der kombinierten Medikamente. Es soll untersucht werden, ob eine viermonatige Behandlung mit zwei Dosen pro Woche, zu denselben Behandlungsergebnissen führt, wie eine sechsmonatige Behandlung mit einer einmaligen Verabreichung des Medikaments pro Woche.
Die Kombination der beiden Antibiotika Rifapentine und Moxifloxacin, zeigte bei Tierversuchen bereits Wirkung. Beide Medikamente werden bereits benutzt, bisher aber nur separat.
Dr. Stanley Mungofa, der der für das Gesundheitswesen in Harare (Simbabwe) zuständig ist, und an der Studie teilnimmt, erklärt: „Die Behandlung von TBC, wie auch die Behandlung chronischer Krankheiten, ist meistens sowohl für den Patienten als auch für das Gesundheitssystem mit Schwierigkeiten verbunden, denn wenn es dem Patient besser geht, tendiert er dazu, die Behandlung abzubrechen, weil er glaubt, bereits geheilt zu sein. Deshalb wollen wir die Behandlungszeit verkürzen, weil dann die Wahrscheinlichkeit, dass die Behandlung zu Ende geführt und der Patient damit wirklich geheilt wird, größer ist.“
Jedes Jahr erkranken rund 8,9 Millionen Menschen an Tuberkulose. 2004 führte die Krankheit weltweit bei 1,7 Millionen Menschen zum Tod. (AP) (Fidesdienst, 17/02/2007 - 29 Zeilen, 361 Worte)


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