ASIEN/INDONESIEN - Nach der Offensive der Armee leiden 5.000 Zivilisten unter Hunger und Armut: in Westpapua droht eine humanitäre Krise

Samstag, 17 Februar 2007

Sorong (Fidesdienst) - Über 5.000 Zivilisten leben seit zwei Monaten in den Wäldern: die Vertriebenen verließen ihre Wohnungen nach der Offensive der indonesischen Streitkräfte in Puncak Jaya in der Provinz Papua Anfang Dezember. Die Situation dieser Menschen hat sich jedoch zunehmend verschlechtert und droht zu einer wahren humanitären Krise zu werden, wie die in der Region tätigen Nichtregierungsorganisationen befürchten.
Zu der Offensive der indonesischen Streitkräfte war es gekommen, nachdem die für die Unabhängigkeit der Provinz im äußersten Osten Indonesiens kämpfenden Rebellen der Organisasi Papua Merdeka (OPM) eine Fahne gehisst hatten. Die Provinz wurde von Jakarta 1969 annektiert.
Indonesische Soldaten und Polizeibeamte sollen die Zivilbevölkerung misshandelt haben: aus diesem Grund flüchteten die Menschen bei Herannahen der Armeeeinheiten ohne zu zögern aus den Dörfern und suchten Zuflucht in den Wäldern, wo sie jedoch der Gefahr einer Infektion mit Malaria oder Dengue-Fieber ausgesetzt sind und kaum Lebensmittel zur Verfügung stehen.
Nun warnen mehrere religiöse Hilfswerke und Menschenrechtsorganisationen vor eine möglichen humanitären Krise, die in diesem Zusammenhang auf das weiterhin ungelöste Problem des Konflikts in Westpapua hinweise, wo die Menschen dem Druck der indonesischen Streitkräfte ausgesetzt sind.
Bei den seit 1969 andauernden Auseinandersetzungen starben über 100.000 Menschen. Nach dem Scheitern der Verhandlungen über eine beschränkte Autonomie der Provinz (die von der OPM abgelehnt wurde), begann die indonesische Regierung mit einer massiven Militärkampagne, die die Einheiten der Separatisten zerschlagen soll.
In Westpapua gibt es reiche Gold-, Silber- und Kupfervorkommen, in denen ausländische Unternehmen diese Bodenschätze abbauen, von denen man vermutet, dass sie die indonesische Armee finanzieren. Außerdem wachsen in der Region Edelhölzer im tropischen Regenwald und es gibt natürliche Erdgasvorkommen: der Raubbau und die unkontrollierte Rodung sowie die von der Regierung geförderte Ansiedlung von Zuwanderern aus Java gefährden das Ökosystem und das Leben der rund 300 in der Region lebenden einheimischen Volksstämme (PA) (Fidesdienst, 17/02/2007 - 27 Zeilen, 237 Worte)


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