AFRIKA/UGANDA - Kenias Bischöfe bitten die Regierung, die Möglichkeit der Verlegung der Friedensverhandlungen für Norduganda noch einmal zu überdenken

Samstag, 17 Februar 2007

Kampala (Fidesdienst) - „Die Frist für den Waffenstillstand zwischen der Armee und der Guerilla läuft am 28. Februar ab und der Krieg könnte wieder ausbrechen, wenn die Friedensverhandlungen nicht wieder aufgenommen werden“, so Erzbischof John Baptist Odama von Gulu (Norduganda) bei einem Gespräch mit dem Sondergesandten der Vereinten Nationen, für die Friedensverhandlungen in Uganda, dem ehemaligen Präsidenten Sambias, Joaquim Chisano. Dies berichtet die katholische afrikanische Nachrichtenagentur CISA, die mit dem Erzbischof in Nairobi sprach, wo er an der Versammlung der Leiter und Koordinatoren der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der AMECEA (Verband der Bischofskonferenzen Ostafrikas) teilnahm.
Über 1,7 Millionen Menschen leben unter trostlosen Bedingungen in den Flüchtlingslagern und ich bitte alle Organisationen und Hilfswerke um Hilfeleistung, damit die Menschen in Norduganda wieder unter normalen Bedingungen leben können“, so Erzbischof Odama.
Die Verhandlungen zwischen der ugandischen Regierung und den Rebellen der Lord’s Resitance Army (LRA) wurden Anfang Januar unterbrochen, nachdem die Führungskräfte der Rebellenbewegung bebeten hatten, den Sitz der Verhandlungen von Juba im Südsudan nach Kenia zu verlegen. Dieser Vorschlag wurde von der Regierung in Nairobi zunächst abgelehnt (vgl. Fidesdienst vom 12. Januar und 7. Februar).
Die kenianischen Bischöfe baten die eigene Regierung unterdessen, die Möglichkeit der Verlegung der Friedensverhandlungen noch einmal zu überdenken.
Der Vorsitzende der Kenianischen Bischofskonferenz, Erzbischof John Njue von Nyeri, bekräftigte, dass die katholische Kirche unter Achtung der Autonomie der Institutionen, die Regierung noch einmal bittet, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um einen erneuten Ausbruch des Kriegs im Norden Ugandas zu verhindern. „Was wir fordern, ist dass Kenia alles tut, um sicherzustellen, dass die Not leidenden Menschen im Norden Ugandas in Zukunft ein besseres Leben haben“, so Erzbischof Njue.
Die LRA hatte die Bitte um Verlegung des Verhandlungsortes mit den Befürchtungen begründet, die nach einer Stellungnahme des sudanesischen Präsidenten entstanden, der erklärte, er wolle „di LRA aus dem Sudan beseitigen“. Auf der Grundlage der bisherigen Vereinbarungen wurden die LRA-Mitglieder, die den Waffenstillstand respektieren, in einigen Aufnahmecamps im Sudan und in der Demokratischen Republik Kongo gesammelt. Die Ugandische Regierung, die beabsichtigt, die Verhandlungen fortzusetzen, gab unterdessen bekannt, sie werde die Rückkehr der LRA-Kämpfer in ugandisches Staatsgebiet als eine Wiederaufnahme der Feindseligkeiten betrachten. (LM) (Fidesdienst, 17/02/2007 - 37 Zeilen, 374 Worte)


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