EUROPA/PORTUGAL - „Die Kirche wird weiterhin ihrer Mission der Verkündigung des Evangeliums und der Anklage gegen Angriffe auf das Leben treu bleiben“, so die portugiesischen Bischöfe im Anschluss an die Sonderversammlung zur Analyse der Ergebnisse der Volksbefragung

Samstag, 17 Februar 2007

Fatima (Fidesdienst) - Die portugiesischen Bischöfe versammelten sich am Freitag, den 16. Februar in Fatima zu einer außerordentlichen Versammlung bei der sie sich mit den Ergebnissen des Referendums vom 11. Februar befassten, bei dem die Mehrheit der teilnehmenden Wähler die Erweiterung der Legalisierung von Abtreibungen bis zur zehnten Schwangerschaftswoche befürwortete. Trotz der geringen Beteiligung und damit einem nicht bindenden Ergebnis des Referendums, erklärte der portugiesische Premierminister Socrates, er werde die Einschränkungen bei Schwangerschaftsunterbrechungen in den ersten zehn Wochen abschaffen, womit dies nicht fortan nicht mehr als Verbrechen betrachtet wird. Angesichts dieser Erklärungen betonten die Bischöfe, dass „die Tatsache, dass Abtreibungen fortan legal sind, nicht bedeutet dass sich auch unter moralischen Gesichtspunkten legitim sind, denn sie bleiben weiterhin eine schwere Sünde“.
In dem Hirtenbrief, den der Generalsekretär der Portugiesischen Bischofskonferenz, Bischof Carlos Azebedo, zum Abschluss der Versammlung verlas, begrüßen die Bischöfe die „große Mobilisierung, die in den vergangenen Wochen zum Schutz des unverletzbaren Charakters des Menschenlebens und der Würde der Mutterschaft stattfand“, was sie als positives Zeichen der Hoffnung betrachten. Trotzdem, so die Bischöfe, sei es wichtig, dass eine solche Mobilisierung auch in Zukunft stattfindet und organisierte Strukturen entstehen, die eine weitere Teilnahme an der Debatte garantieren. „Von nun an“, so die Bischöfe, „muss unsere Kampf für das Menschenleben engagierter stattfinden, mit neuen Mitteln und den bisherigen Zielen: wir wollen den Menschen helfen, Bewusstsein schaffen, die Bedingungen dafür gewährleisten, dass ein Schwangerschaftsabbruch verhindert werden kann.“
Die Bischöfe befassen sich auch mit dem Mentalitätswandel in der heutigen Gesellschaft, der ihrer Meinung nach unter anderem auch der Globalisierung der Denkweise, dem Mangel an Bildung von Intelligenz und Bewusstsein sowie der Relativierung der Werte und Prinzipien hinsichtlich des Lebens der Menschen und der Gesellschaft zuzuschreiben ist. Dieser Mentalitätswandel erfordere die Evangelisierungstätigkeit der Kirche, vor allem im Hinblick auf Jugendliche und Familien. „Es sind Kreativität und Mut gefragt, in der Treuer zur Sendung der Kirche und den Wahrheiten des Evangeliums“, heißt es in dem Hirtenbrief wörtlich.
„Jede Schwangerschaftsunterbrechung bleibt eine schwere Sünde, denn sie verstößt gegen das Gebot des Herrn: du sollst nicht töten“, so die Bischöfe, die an Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens appellieren, die sie zur Gewissensverweigerung auffordern. Frauen, die eine Abtreibung in Erwägung ziehen bitten sie, dies eingehend zu überdenken, damit sie nicht in die Falle einer solchen Entscheidung geraten, „die in den meisten Fällen ganz allein und in großer Not getroffen wird“. In diesem Sinn erinnern sie daran, dass „die meisten Frauen, die sich in einer solchen Situation befinden, sich nicht für eine Abtreibung entscheiden würden, wenn ihnen richtig geholfen würde. Es ist unser aller Pflicht und die Pflicht der Gesellschaft, Einrichtungen zu schaffen, die solche Hilfe leisten“. „Das Engagement für das Leben, für die Würde jedes Menschenlebens gehört zu den edelsten Aufgeben einer Zivilisation“, heißt es in dem Hirtenbrief abschließend, „Die Kirche wird weiterhin ihrer Mission der Verkündigung des Evangeliums und der Anklage gegen Angriffe auf das Leben treu bleiben.“ (RG) (Fidesdienst, 17/02/2007 - 43 Zeilen, 514 Worte)


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