AMERIKA/KOLUMBIEN - „Wir wollen unsere prophetische Stimme erheben, Lüge und Korruption denunzieren und die Wahrheit verkünden“: Aufruf der kolumbianischen Bischöfe zu Versöhnung und Wahrheitssuche

Mittwoch, 14 Februar 2007

Bogotà (Fidesdienst) - „Wir, die wir die Kirche bilden, Laien, Ordensleute, Priester und Bischöfe, und unsere eigenen Grenzen kennen, wollen unsere prophetische Stimme erheben, Lüge und Korruption denunzieren und die Wahrheit verkünden, die nichts anderes ist als der Schutz des Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod, die Würde der Menschen, Gleichheit und Gleichberechtigung und Aufrichtigkeit, damit wir alle zusammen ein land aufbauen, in dem alle sich wieder erkennen und in dem sich niemand ausgeschlossen fühlt“. Dies bekräftigen die kolumbianischen Bischöfe in ihrer abschließenden Verlautbarung zur Vollversammlung, die vom 5. bis 10. Februar in Bogotà (Kolumbien) stattfindet. In Ihrem Dokument fordern die Bischöfe nachdrücklich zu Versöhnung und Wahrheitssuche auf.
Die Bischöfe bezeichnen die Lüge als „einen der Gründe jedes Konflikts und das größte Hindernis für jegliche politische Verhandlung“. Deshalb ist es notwendig, den Weg der Wahrheit einzuschlagen und auf diese Weise „die Wunden der Gewalt zu heilen“. In der Verlautbarung betonten die Bischöfe, dass „das Land konkrete politische Initiativen auf nationaler Ebene und in den einzelnen örtlichen Verwaltungen bedarf … die auf die Einschränkung der Korruption und die Läuterung der demokratischen Institutionen abzielen, damit dieses den Erfordernissen der Bürger nach Aufnahme, Teilhabe und sozialer Gerechtigkeit entsprechen.“ Gleichsam fordern die Bischöfe Wahrheit, „damit die Zeichen einer systematischen Verfolgung durch Sektoren und Personengruppen gegenüber den Werten, die die Kirche vertritt aufgeklärt werden, die aus dem Evangelium entstehen und auf der Achtung des Lebens, auf der Menschenwürde und auf der Familie gründen“. In diesem Sinn bitten sie auch die Medien um eine Berichterstattung, die zum Aufbau einer Gesellschaft beiträgt, die sich der Wahrheit rühmen kann.
In ihrem Aufruf zu Versöhnung und Wahrheit bitten die Bischöfe auch um „ein Bemühen zur Schaffung der Voraussetzungen für Gerechtigkeit“. Obschon es ein Wirtschaftswachstum gebe, so die Bischöfe, habe auch die Armut zugenommen. Deshalb appellieren sie an alle beteiligten Sektoren, nicht zu vergessen, dass „die Wirtschaft im Dienst des Menschen stehen sollte und das Probleme der Arbeitslosigkeit lösen, den Hunger bekämpfen und den Bedürfnissen des Landes nachkommen sollte.“
Im Hinblick auf den bewaffneten Konflikt, der weiterhin weite Teile der Bevölkerung betrifft, weisen die Bischöfe darauf hin, dass sie bereit sind „jeden Prozess zu begleiten, die zu einem Aufbau eines versöhnten und friedlichen Kolumbien beitragen“. In diesem Zusammenhang wünschen sie humanitäre Vereinbarungen, „die zur Beendigung von Entführungen, Aggressionen gegen die Zivilgesellschaft und Vertreibung führen“.
„Die Kirche“, so die Bischöfe abschließend, „wird weiterhin eine Botschaft der Hoffnung verkünden und fordert zu nationalen Friedensvereinbarungen und Versöhnung auf, zu der jeder seinen eigenen Beitrag leisten soll, damit ein nationales Projekt beschleunigt wird, in der wir alle einen Platz finden, der uns als Bürger und als Kinder Gottes würdig ist“. (RG) (Fidesdienst, 14/02/2007 - 42 Zeilen, 460 Worte)


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