AFRIKA/NIGERIA - Kirche bringt Programme zur Vorbereitung der Bevölkerung auf die Wahlen im April dieses Jahres auf den Weg

Mittwoch, 14 Februar 2007

Lagos (Fidesdienst) - Der Erzbischof von Lagos, Kardinal Antony Okogie, kündigte eine kirchliche Kampagne an, die die Bevölkerung auf die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Nigeria am 21. April 2007 vorbereiten soll.
Wie die Nachrichtenagentur CISA aus Nairobi berichtet, erinnerte Kardinal Okogie insbesondere daran, dass die Qualität der gewählten Kandidaten die Qualität der Regierung ausmacht. Außerdem bat er die Wähler, sich nicht am Wahlbetrug zu beteiligen, da sie damit das eigene Leben in die Hände der Politiker auslieferten.
Kardinal Okogie äußerte sich in diesem Sinn während er Kardinal Ivan Dias, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker bei einem Besuch in der Erzdiözese Lagos begleitete. Kardinal Dias bat die Ortskirche das Engagement für die Evangelisierung und die Mission zu intensivieren.
Die Wahlen im April werden als ein wichtiger und schwieriger Übergang in der Geschichte Nigerias betrachtet. Nachdem der scheidende Staatschef, Olesegun Obasanjo, dieses Amt zwei Mandate lang innehatte, kann er nicht wieder gewählt werden, nachdem das Parlament einen Gesetzesentwurf ablehnte, der dem Präsidenten eine dritte Amtszeit ermöglicht hätte. Die Kandidaten die sich um seine Nachfolge bewerben, werden sich mit den Spannungen zwischen den nördlichen und südlichen Regionen des Landes auseinandersetzen müssen, bei denen religiöse Faktoren instrumentalisiert werden (der Norden ist vorwiegend von Muslimen bewohnt, während im Süden vorwiegend Christen leben). Ungelöst ist auch die Frage der Aufteilung der Erdölvorkommen, die sich größtenteils im Niger-Delta befinden.
Ein weiteres Element, das zu Spannungen führt, ist die Korruption. Wie aus einem Bericht der Kommission für Wirtschafts- und Finanzvergehen (EFCC) hervorgeht, waren 135 Kandidaten, die sich für die Wahl im April aufstellen ließen, in der Vergangenheit in Korruptionsfälle verwickelt.
Im April werden über 50 Millionen wahlberechtigte nigerianische Bürger ihre Stimme abgeben können. Sie wählen den neuen Staatschef, das Parlament, 36 Gouverneure und die Munizipalverwaltungen. Obschon Nigeria auf der Rangliste der Erdölförderländer weltweit den 8. Platz einnimmt lebt ein Großteil der 140 Millionen Einwohner (Nigeria ist das bevölkerungsreichtse Land in Afrika) weiterhin unterhalb der Armutsgrenze. (LM) (Fidesdienst, 14/02/2007 - 32 Zeilen, 336 Worte)


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