EUROPA/PORTUGAL - Nach dem ‚Ja’ zur Erweiterung der Straffreiheit bei Abtreibungen berufen die Bischöfe eine außerordentliche Versammlung zur Analyse der Ergebnisse des Referendums ein

Mittwoch, 14 Februar 2007

Lissabon (Fidesdienst) - Die portugiesischen Bischöfe haben für den 16. Februar eine außerordentliche Versammlung einberufen, bei der sie sich mit den Ergebnissen des Referendums zur Abtreibung am Sonntag, den 11. Februar befassen werden. Bei der Volksabstimmung stimmte die Mehrheit der teilnehmenden Bürger einer Ausdehnung der Straffreiheit bei Abreibungen zu, was jedoch nicht bindend sein wird, da das notwendige Quorum nicht erreicht wurde. Nur 43,6% der stimmberechtigten Personen nahmen an dem Referendum teil. Insgesamt 59,25% davon stimmten der Erweiterung der Straffreiheit bei Abtreibungen zu, während 40,75 mit „nein“ stimmten. Trotz der geringen Beteiligung erklärte der Premierminister José Socrates, dessen Regierung die absolute Mehrheit im Parlament besitzt, dass „Abtreibungen in den ersten zehn Schwangerschaftswochen nicht mehr als Verbrechen bestraft wird, nachdem die „Ja“-Stimmen bei der Volksbefragung überwogen.
Der Vorsitzende der Portugiesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jorge Ortiga von Braga, erklärte gegenüber der Presse, dass er eine eingehende Analyse der Abstimmungsergebnisse als notwendig erachte. „Das Ergebnis ist nicht entscheidend und die Kirche vertritt die Ansicht, dass das Leben seinem Wesen nach nicht im Rahmen eines Referendums abgehandelt werden sollte, da das Böse nicht durch eine mehrheitliche Abstimmung in Gutes verwandelt werden kann. Die Kirche wird weiterhin als prophetische Anklägerin wirken und sich in aktiver Solidarität üben“.
Bischof José Pedreira von Viana do Castelo schlug vor, dass man das Strafgesetz, das derzeit diese Art von Themen regelt revisionieren sollte. Das Endergebnis sei „nicht bindend“, und deshalb sei eine Revision des Gesetzes, das solche Fälle regelt der beste Weg. Auch der emeritierte Bischof von Lira-Fatima, Serafim Ferreira da Silva, erklärte, dass das Ergebnis der Volksabstimmung „nicht das Ende des Engagements für das Leben bedeute“. (RG) (Fidesdienst, 14/02/2007 - 25 Zeilen, 286 Worte)


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