ASIEN/TAIWAN - Die Lazzaristen feiern das 20jährige Jubiläum der chinesischen Ordensprovinz; die ersten Missionare kamen bereits 1699 nach China

Dienstag, 13 Februar 2007

Taipeh (Fidesdienst) - Die chinesische Provinz der Kongregation der Missionen (CM, Congregatio Missionis, auch als Vinzentiner bekannt), feierten vor kurzem das 20jährige Gründungsjubiläum in der Christkönigs-Pfarrei in der Erzdiözese Taipeh. Wie die katholische Wochenzeitung der Erzdiözese Taipeh, „Christian Life Weekly“ berichtet, nahmen an den Jubiläumsfeiern Ordensleute aus allen Teilen Taiwans, den Philippinen und aus Festlandchina teil. Anwesend waren auch Vertreterinnen des weiblichen Ordenszweigs und Jugendliche der Gemeinschaft des heiligen Vinzenz von Paul, so wie viele Freunde und Gönner des Ordens. In Wirklichkeit sind die Lazzaristen bereits seit 55 Jahren in Taiwan tätig. Ihre Gesichte lässt sich in zwei Phasen unterteilen: die erste Phase reicht von 1952 bis 1987 und die zweite Phase beginnt mit der Gründung der chinesischen Ordensprovinz am 15. Januar 1987.
Während der ersten Phase gehörten die in Taiwan tätigen Missionare der Kongregation den verschiedenen Provinzen des Ordens an. Missionare aus der holländischen Provinz waren zum Beispiel in Taipeh und Yilan tätig, die amerikanische Provinz entsandte Missionare nach Tainan und Kaohsiung und so weiter. Seit 1980 entstanden jedoch unter den in Taiwan tätigen Ordensprovinzen das Bedürfnis nach einer besseren Koordinierung zum Wohl der Mission und der Ortskirche. So kam es, dass am 15. Januar 1987 nach rund 300jänriger Präsenz der Congregatio Missionis in China die chinesische Ordensprovinz gegründet wurde. Der Generalobere schloss damit alle in Taiwan tätigen Ordensmitglieder in der chinesischen Provinz zusammen, die fortan für die Mission in Taiwan und in Festlandchina zuständig sein sollte. Auch heute noch wird die Tätigkeit vieler Ordensmitglieder in Festlandchina von der chinesischen Provinz koordiniert.
Die Kongregation der Missionen (CM) wurde vom heiligen Vinzenz von Paul am 17. April 1625 gegründet, deren Mitglieder nach dem damaligen Sitz in der Pariser Kirche St. Lazare auch Lazzaristen oder neuerdings nach dem Gründer auch Vinzentiner genannt werden. Auch heute noch sind die Ordensmitglieder vor allem im Bereich der Evangelisierung unter den Armen und bei der Ausbildung des Klerus tätig und verfolgen dabei stets das spezifische Ziel der Congretatio Missionis: dem Beispiel Christi als Verkünder des Evangeliums unter den Armen folgen. Nach offiziellen Angaben des Ordens hat die Kongregation heute weltweit 3.600 Mitglieder, darunter, Priester und Laienbrüder und insgesamt 30 Bischöfe. Sie sind in 80 Ländern in aller Welt tätig, wo sie vor allem auch durch die Volksmission unter den Armen evangelisieren.
In China kamen im Jahr 1699 die beiden Lazzaristen P. Ludovico Appiani (1663-1732) und Bruder Johann Muiiener (1673-1742) an. Die Lazzaristen (oder Vinzentiner) gehören heute zu den wichtigsten Missionskongregationen in China. 1840 wurde P. Joseph Martian Mouly (aus Frankreich) zum Apostolischen Missionar der Mongolei ernannt und 1856 wurde er Apostolischer Missionar von Peking und Cheng Ding. Im 19. Jahrhundert kamen nach den ersten Lazzaristen aus Frankreich auch Ordensmitglieder aus Holland, Italien, Polen, Belgien, Amerika und Irland aus den jeweiligen Ordensprovinzen nach China. 1902 eröffneten sie das Große Seminar für Theologie in Jiang Cing in der Provinz Zhe Jiang. 1909 gründeten sie das Kolleg in Wen Sheng, das zu den wichtigsten Bildungseinrichtungen für den chinesischen Klerus gehört. Ausländische Missionare wurden von 1949 bis 1952 des Landes verwiesen, doch die meisten chinesischen Ordensleute, etwa 150, blieben bis heute im land. Zu den bekanntesten in China tätigen Mitgliedern der Congregatio Missionis gehört der von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochene Jean Gabriel Perboyre, der sich für die Inkulturation des katholischen Glaubens in China einsetzte und sich sehr um die einheimischen Priester bemühte. P. Vincent Lebbe, ebenfalls ein Mitglied des vom heiligen Vinzenz von Paul gegründeten Ordens gründete seinerseits die chinesische Kongregation vom heiligen Johannes dem Täufer; zwei der ersten im Jahr 1926 geweihten chinesischen Bischöfe waren Mitglieder des Ordens: Bischof Mechior Sun und Bischof Joseph Hu; nicht zuletzt P. David’s Deer, der den Panda und andere seltene Tiere entdeckte und deren Verhalten erforschte, gehörte der Kongregation der Missionen an. (NZ) (Fidesdienst, 13/02/2007 - 51 Zeilen, 638 Worte)


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