AFRIKA/COTE D’IVOIRE - „DER MORD AN DEM JOURNALISTEN VON RADIO FRANCE INTERNATIONAL IST SYMPTOMATISCH FÜR DAS GEGENWÄRTIGE KLIMA DER GEWALT UND DES MISSTRAUENS IN COTE D’IVOIRE“

Mittwoch, 22 Oktober 2003

Abidjan (Fidesdienst) – Im Zusammenhang mit dem Mord an Jean Helene vom französischen Radiosender Radio France Internationale , der unter noch unklaren Umständen am gestrigen 21. Oktober in der Nähe des Polizeikommissariats in Abidjan (Cote d’Ivoire) ermordet wurde, wurde ein Tatverdächtiger festgenommen.
Die Behörden des Landes haben sich noch nicht zu den möglichen Motiven des Mordes geäußert.
Jean Helene hatte vor dem Kommissariat gewartet, weil er Interviews mit den 11 im Zusammenhang mit einem Komplott gegen einheimische Politiker festgenommenen Personen machen wollte. Nach Angaben von Augenzeugen wurde der Journalist von einem Polizeibeamten mit einem Schuss am Kopf getroffen. Der Polizeibeamte soll umgehend von seinen Kollegen festgenommen worden sein.
Einheimische Beobachter bezeichneten das Verbrechen im Gespräch mit dem Fidesdienst als „symptomatisch für die Spannung, die in Cote d’Ivoire nach der Einstellung der Gefechte zwischen der Regierung und den Rebellen auf der Grundlage der Friedensvereinbarungen vom Marcoussis im Januar dieses Jahres weiterhin herrscht. Im Land herrscht eine Atmosphäre des Misstrauens wie auch die Festnahme und die darauf folgende Freilassung der 11 Vertreter der Opposition zeigt, die des Staatskomplotts beschuldigt worden waren“.
Seit Ausbruch des Bürgerkriegs im September 2002 und trotz der im Januar 2003 unterzeichneten Friedensvereinbarungen ist Cote d’Ivoire weiterhin gespalten: der Norden und der Westen des Landes befinden sich unter Kontrolle verschiedener Guerillagruppen, die sich als „Neue Kräfte“ verbündet haben. (LM) (Fidesdienst, 22/10/2003 – 27 Zeilen, 248 Worte)


Teilen: