AMERIKA - „Die V. Generalkonferenz des CELAM dient nicht der Diskussion dogmatischer Fragen, sondern verfolgt ausschließlich missionarische und pastorale Ziele“: Vorbereitungen in der Endphase

Donnerstag, 8 Februar 2007

Santiago de Chile (Fidesdienst) - „Ausgehend von Jesus Christus und seiner Offenbarung haben wir versucht, zu sehen, wie der Heilige Geist uns ruft, damit wir in dieser unter kulturellen Gesichtspunkten neuen Realität in Amerika präsent sind und von einer Ekklesiologie der Gemeinschaft und der Teilnahme ausgehend, können wir die grundsätzlichen Aufgeben erkennen, die die Kirche ausüben soll“, so der bisherige Weihbischof von Santiago del Chile, der vor kurzem zum Erzbischof von Concepcion (Chile) ernannt wurde. Bischof Ezzati nahm einer der letzten Sitzungen zur Vorbereitung der V. Generalkonferenz des CELAM teil, bei der Beiträge der verschiedenen Bischofskonferenzen zusammengefasst und geordnet wurden. An der Sitzung nahmen drei Bischöfe, vier Priester, eine Laiin und eine Ordensschwester teil. Das zusammenfassende Dokument wurde dem Vorstand der V. Generalkonferenz des CELAM zur Einsicht und Billigung vorgelegt. Im Anschluss soll es an alle Bischöfe verschickt werden, die an dem Treffen teilnehmen.
Nach Aussage von Bischof Ezzati, „ist das vom Papst ausgewählte Thema von grundlegender Bedeutung für den historischen Kreuzweg, an dem sich Lateinamerika befindet. Wir leben in einer Zeit mit grundlegenden Veränderungen, die die tiefen Wurzeln der menschlichen Existenz anbelangen, die Art zu Denken und zu Beurteilen, unsere gesellschaftlichen Bezugspunkte; eine Kultur, die ihre christlichen Wurzeln bewahrt, wird von den Anforderungen der zahlreichen Veränderungen im Zusammenhang mit der Globalisierung erschüttert. Die Kirche ist berufen, Jesus Christus unter den konkreten Menschen zu verkünden, die in die Geschichte und in die heutige Kultur eingebunden sind“. In diesem Kontext betont der Erzbischof auch die „grundlegende Aufgabe der Kirche, die darin besteht, Jüngerin des Herrn in dieser neuen Kultur zu sein. Damit hat sie eine unverzichtbare Aufgabe. Jeder Christ muss in dieser Zeit und inmitten ihrer kulturellen Strömungen seine eigene ursprüngliche Berufung erkennen.“
Die wichtigste Aufgabe der Kirche ist dabei „die Verkündigung Jesu Christi in diesem Kontext, damit sein Leben und seine Lehre das Leben jedes Menschen und der ganzen Gesellschaft prägen“. Erzbischof Ezzati betont auch, dass „man heute nicht aus Tradition Christ sein kann, sondern wir müssen uns für das Christsein entscheiden“. Mit Blick auf die bevorstehende Konferenz in Aparecida lancierte Erzbischof Ezzatti einen Appell mit der bitte die Einladung und die Aufforderung anzunehmen „Jünger und Missionare zu sein, damit die Völker Lateinamerikas das Leben in Christus in Fülle haben“. Der Weg, der zu diesem Ziel führe, sei Christus selbst.
Der Generalsekretär der Brasilianischen Bischofskonferenz (CNBB), Bischof Odilo Pedro Scherer, betonte in einer Botschaft an die Gläubigen, dass der Besuch des Papstes in Brasilien, sich die erste Reise des Papstes in ein nichteuropäisches Land handelt, „in den Rahmen eines lateinamerikanischen Großereignisses von höchster Bedeutung eingliedert“. Mit seinem Besuch, so der Bischof, unterstreicht der Heilige Vater „die Bedeutung dieser kirchlichen Veranstaltung.“ Die Teilnehmer „werden als Jünger und Missionare Jesu Christi ihren Blick auf die neuen Herausforderungen richten, denen der Evangelisierungsauftrag der Kirche heute gegenübersteht, damit sie die Stimme Gottes in der Stimme der Zeit erkennen“. Bischof Scherer erinnerte auch daran, dass die Konferenz „nicht der Diskussion dogmatischer Fragen dient, sondern ausschließlich missionarische und pastorale Ziele verfolgt“. Er hoffe, dass von Aparecida aus Richtlinien für das zukünftige Handeln der Kirche aus dem Kontinent ausgehen werden.
„Der Besuch des Papstes und die Veranstaltung der V. Generalkonferenz des CELAM“, so der Bischof abschließend, „sind für unser Land nicht nur ein Privileg sondern vor allem eine besondere Verantwortung“, da Brasilien das größte Land in Lateinamerika ist, in dem die meisten Katholiken leben, weshalb „es auch in besonders bedeutender Weise zu Mission der Kirche in Lateinamerika beitragen muss“. (RG) (Fidesdienst, 08/02/2007 - 50 Zeilen, 593 Worte)


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