AFRIKA - „Nie mehr Kindersoldaten“: 58 Staaten beschließen feierlich das traurige Übel der Rekrutierung von Minderjährigen zu beenden

Mittwoch, 7 Februar 2007

Paris (Fidesdienst) - Nie mehr Kindersoldaten. Dazu verpflichten sich 58 Ländern, die am 6. Februar in Paris, zum Abschluss der vom Kinderhilfswerk UNICEF veranstalteten Konferenz „Befreien wir die Kinder vom Krieg“ (vgl. Fidesdienst vom 5. Februar 2007) die gemeinsamen „Pariser Verpflichtungen“ unterzeichneten. Das Dokument hat zwar keine juridische Gültigkeit, doch eine „große politische und gesellschaftliche Bedeutung“, so der französische Außenminister Philippe Douste-Balzy. Nach Schätzungen gibt es weltweit rund 250.000 Kindersoldaten die in regulären und irregulären Armeen kämpfen.
Die Unterzeichnerländer verpflichteten sich feierlich zur Umsetzung und Achtung der Prinzipien der Bekämpfung der Rekrutierung und des Einsatzes von Minderjährigen bei bewaffneten Konflikten. Zu den Verpflichtungen gehören die Bekämpfung von Straffreiheit, die Ermittlung gegen die Verantwortlichen der Rekrutierung und die Befehlshaber der Minderjährigen, die in bewaffneten Gruppen oder regulären Streitkräften kämpfen. Für diese Art von Verbrechen soll es keine Amnestie geben.
Ein wichtiges Kapitel der Vereinbarungen betrifft insbesondere Mädchen (die 40% der Kindersoldaten ausmachen), da man sie als verletzlichste Opfer betrachtet, die an der Front sowohl kämpfen müssen als auch sexuell missbraucht werden.
Zu den Unterzeichnerländern gehören auch die zwölf Länder, in denen die Vereinten Nationen den Einsatz von Kindersoldaten denunzieren, von denen sich die meisten in Afrika befinden: Burundi, Cote d’Ivoire, Sudan, Tschad, Somalia, Uganda, Demokratische Republik Kongo, Kolumbien, Nepal und Sri Lanka. Myanmar und die Philippinen nahmen nicht an der Konferenz teil.
Zu den Abwesenden gehörten auch die Vereinigten Staaten, die gestern offiziell die Einrichtung eines spezifischen Militärkommandos für afrikanische Kriegsschauplätze bekannt geben. Es handelt sich um ein erstmaliges Ereignis für das Pentagon und eine weitere Bestätigung der wachsenden Bedeutung Afrikas und seiner Ressourcen für die Industriemächte. Zu den Aufgaben des neuen Organismus, der seine Geschäfte ab dem kommenden Jahr übernehmen soll, gehört die Bekämpfung von Terrorismus und die Zusammenarbeit mit den afrikanischen Armeen. Es bleibt zu hoffen, dass die amerikanischen Soldaten durch ihre „professionelle“ Unterstützung auch zur Bekämpfung des Einsatzes von Kindersoldaten beitragen werden. (LM) (Fidesdienst, 07/02/2007 - 32 Zeilen, 392 Worte)


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