ASIEN/THAILAND - Das Drama der Flüchtlinge aus Laos, Myanmar, Nordkorea, Bangladesch: sie werden „illegale Einwanderer“ bleiben

Dienstag, 6 Februar 2007

Bangkok (Fidesdienst) - Unzählige Flüchtlinge, die unter enormen Opfern und Gefahren aus ihren Ländern entkommen, suchen Zuflucht in Thailand. Es handelt sich vorwiegend um Flüchtlinge aus Laos, Myanmar, Nordkorea und Bangladesch, die in den vergangenen Jahren zu hunderttausenden nach Thailand kamen. Doch diese Menschen besitzen oft keinerlei Dokumente und sind damit „staatenlos“ und ganz und gar „einexistent“, womit sie weder Anspruch auf die thailändische Staatsbürgerschaft haben, noch irgendeine Art Hilfe erhalten, wie der Jesuit Refugee Serice (JRS) mitteilt. Das Flüchtlingshilfswerk der Jesuiten ist in der Region tätig.
Vier Monate nach dem Staatsstreich, der zu einem Regierungswechsel in Thailand führte, hat der Rat für Nationale Sicherheit - so nennt sich die neue Regierung - bekannt gegeben, man werde die Sicherheitsmaßnahmen im Land strenger gestalten und die Vorkommnisse in den Flüchtlingslagern kontrollieren. Die Regierung erklärte zudem, dass zukünftig keine weiteren Flüchtlinge aufgenommen werden, obschon in den kommenden Monaten angesichts der anhaltenden Menschenrechtsverstö0ße im benachbarten Myanmar, die Ankunft weiterer Flüchtlinge vorherzusehen ist. Die Neuankömmlinge aus Myanmar und Laos werden einfach als „illegale Einwanderer „ betrachtet werden, weshalb sie keinen Anspruch auf Anerkennung als „Asylsuchende“ haben werden.
Ein weiteres daraus folgendes Problem sind die einschränkenden Normen im Hinblick auf eine Anmeldung bei der Geburt. In Thailand kann ein Kind, das in einer Migranten- oder Flüchtlingsfamilie zur Welt kommt, nicht bei den einheimischen Einwohnermeldeämtern registriert werden. Und da diese Kinder nicht offiziell angemeldet werden können, gelten auch sie als ‚inexistent’. Die Mitarbeiter des JRS fordern deshalb von der Regierung in Bangkok eine Revision dieser Ansätze im Hinblick auf die „Asyl/Migrations“-Frage und um politische Maßnahmen, die die Würde und die unveräußerlichen Rechte des Menschen achten. Der JRS fordert die thailändische Regierung und die internationale Staatengemeinschaft zudem auf, sich der eigenen Verantwortung nicht zu entziehen, was Asylsuchende anbelangt, vor allem im Hinblick auf die große Anzahl von Flüchtlingen aus Myanmar. (PA) (Fidesdienst, 06/02/2007 - 29 Zeilen, 314 Worte)


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