AFRIKA/UGANDA - Über 1.500 Kinder kämpfen immer noch in den Reihen der ugandischen Guerillaeinheiten: „Befreien wir die Kinder von Krieg“ fordert die Konferenz zur Situation der Kindersoldaten in Paris

Montag, 5 Februar 2007

Kampala (Fidesdienst) - Über 1.500 Kindersoldaten kämpfen immer noch in den Reihen der ugandischen Guerillaeinheiten, der berühmt berüchtigten Lord’s Resistance Army (LRA), die seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Norden Ugandas ihr Unwesen treibt. Weitere 10.000 Kinder und Jugendlichen gelten als vermisst, nachdem über Jahre hinweg nichts über ihr Schicksal bekannt wurde. Diese Daten gehen aus einem Bericht der Menschenrechtsorganisation „Save the Children“ hervor, die an der Konferenz über Kindersoldaten in Paris teilnahm, die vor allem in Afrika immer noch ein großes Übel darstellen.
Die Konferenz, die am Montag, den 5. Februar begann, steht unter dem Motto „Befreien wir die Kinder vom Krieg“ und wird vom französischen Außenminister Philippe Douste-Blazy zusammen mit der Generaldirektorin des Kinderhilfswerks UNICEF, Ann Veneman, geleitet.
Ziel der Konferenz ist es, die Teilnehmerländer zur Unterzeichnung der so genannten „Pariser Verpflichtungen“ zu bewegen. Diese Resolution soll zwar kein bindendes juridisches Gewicht haben, aber entschieden den Willen zur Bekämpfung der Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen bekräftigen. Es sollen eine Reihe von Empfehlungen formuliert werden, die verhindern, dass Kinder und Jugendliche in bewaffnete Gruppen eingegliedert werden und die solche Kinder, die bereits dazu gehören, die Rückkehr in die Zivilgesellschaft erleichtern. Zehn Jahre nach der Billigung der „Prinzipien von Cape Town“ soll die Pariser Erklärung vor allem auch den Schutz jugendlicher Soldaten innerhalb der bewaffneten Gruppen sichern, wo die Kinder und Jugendlichen oft missbraucht werden. Viele Mädchen werden nach einer Vergewaltigung schwanger und daraufhin von ihrer Familie verstoßen.
An der Konferenz nehmen Vertreter der Europäischen Union, Kanadas, Japans, afrikanischer, asiatischer und lateinamerikanischer Länder teil, die von dem Phänomen betroffen sind.
Nach Schätzungen gibt es weltweit mindestens 250.000 Kindersoldaten. Die am meisten betroffenen Länder sind Afghanistan, Burundi, Tschad, Kolumbien, die Demokratische Republik Kongo, Cote d’Ivoire, die Philippinen, Myanmar, Nepal, Sri Lanka, Somalia, Sudan und Uganda. Auch in Sierra Leone und Liberia, wo die Kriege vor wenigen Jahren beendet wurden, wurden unzählige Jugendliche Opfer der Zwangsrekrutierung der verschiedenen Guerillagruppen. (LM) (Fidesdienst, 05/02/2007 - 33 Zeilen, 346 Worte)


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