VATIKAN - Papstaudienz für die Teilnehmer der Weltkonferenz der Säkularinstitute: „Die Kirche braucht euch, um ihre Mission zu vervollständigen. Seid stets Samen der Heiligkeit, der mit vollen Händen in die Furchen der Geschichte ausgesät wird … ihr sollt Früchte des wahren Glaubens bringen, indem ihr mit euerem leben und eurem Zeugnis Gleichnisse der Hoffnung schreibt"

Montag, 5 Februar 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Wie die Hefe, die das Mehl aufgehen lässt, so soll eurer Leben sein, manchmal still und verborgen, doch stets anbietend und ermutigend, in der Lage Hoffnung zu schenken. Der Ort eures Apostolats ist deshalb das Menschliche … sowohl innerhalb der christlichen Gemeinschaft als auch in den zivilen Gemeinden, wo die Beziehung sich in der Suche nach Gemeinwohl, nach Dialog mit allen umsetzt, berufen Zeugnis von jener christlichen Anthropologie Zeugnis abzulegen, die einer orientierungslosen und durch das multikulturelle und das multireligiöse Klima verwirrte Klima, einen Sinn geben will“, mit diesen Worten wandte sich Papst Benedikt XVI. an die Teilnehmer der Weltkonferenz der Säkularinstitute, die er am 3. Februar anlässlich des Internationalen Symposiums zum 60. Jahrestag der Veröffentlichung der Apostolischen Konstitution „Provida Mater Ecclesia“ in Audienz empfing.
In den verschiedenen kulturellen, politische und religiösen Umfeldern, in denen die Mitglieder von Säkularinstituten leben, seien diese berufen, „die Schönheit Gottes und seiner Schöpfung zu verkünden“: „Nach dem Vorbild Christi“, so der Heilige Vater, „sollt ihr der Liebe gehorchen, Männer und Frauen der Güte und der Barmherzigkeit sein, fähig die Straßen der Welt zu bschreiten und dabei nur Gutes zu tun. In eurem leben sollen die Seligpreisungen im Mittelpunkt stehen, die der menschlichen Logik widerprechen, damit ihr das unbedingte Vertrauen in Gott zum Ausdruck bringt, der den Menschen glücklich sehen will. Die Kirche braucht euch, um ihre Mission zu vervollständigen. Seid stets Samen der Heiligkeit, der mit vollen Händen in die Furchen der Geschichte ausgesät wird. Indem ihr in dem selbstlosen und wirkkräftigen Wirken verwurzelt seid, mit dem der Geist des Herrn die menschlichen Geschehnisse leitet, sollt ihr Früchte des wahren Glaubens bringen, indem ihr mit euerem leben und eurem Zeugnis Gleichnisse der Hoffnung schreibt, die ihr durch die Werke schreibt, zu denen euch die „Phantasie der Liebe“ anregt.“
In seiner Ansprache erinnerte Papst Benedikt XVI. daran, dass Papst Pius XII. am 2. Februar 1947 vor 60 Jahren die Apostolische Konstitution „Provida Mater Ecclesia“ veröffentlichte, mit der die Säkularinstitute als „eine der unzähligen Gaben“ anerkannt wurden, „mit denen der Heilige Geist den Weg der Kirche begleitet und sie in allen Jahrhunderten erneuert“. „Ihr seid heute hier, um jenen Weg weiterzugehen, der vor 60 Jahren begonnen wurde“, so der Papst zu den Teilnehmern der Audienz aus verschiedenen Ländern, „auf dem ihr mehr und mehr, in Jesus Christus leidenschaftliche Boten des Sinns der Welt und der Geschichte seid. Eure Leidenschaft rührt daher, dass ihr die Schönheit Christi und seiner einzigartigen Weise zu Lieben, zu begegnen, das Leben zu heilen, es freudiger zu machen und es zu trösten erkannt habt. Und es ist diese Schönheit, die ihr mit eurem Leben besingen wollt, damit eure Dasein in der Welt soll Zeichen eures Daseins in Christus sein.“
Indem er Eigenschaften der säkularen Sendung beschrieb, erinnerte Papst Benedikt XVI. an das Zeugnis der menschlichen Tugenden, darunter „Gerechtigkeit, Frieden und Freude“; an das „rechtschaffene Leben“, von dem Petrus in seinem ersten Brief schreibt (vgl. 2,12); das Engagement für den Aufbau einer Gesellschaft, die in ihren verschiedenen Umfeldern die Würde der Personen und die unverzichtbaren Werte für deren volle Verwirklichung (durch Politik, Wirtschaft, Erziehung, öffentliche Gesundheit und Dienstleistungen und sowie wissenschaftliche Forschung). „Fühlt euch berufen, vom jedem Schmerz, jeder Ungerechtigkeit und jeder Suche nach Wahrheit, Schönheit und Güte“, so der Papst, „nicht weil ihr die Lösungen für alle Probleme besitzt, sondern, weil jeder Umstand, unter denen ein Mensch lebt und stirbt, für euch Gelegenheit ist, vom Heilsplan Gottes Zeugnis abzulegen. Und dies ist eurer Sendung.“ (SL) (Fidesdienst, 05/02/2007 - 51 Zeilen, 628 Worte)


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