VATIKAN - „Bei der Kontemplation und beim aktiven Leben, im Alleinsein und in der Brüderlichkeit, beim Dienst an den Armen und an den Letzten, bei der Begleitung von Personen und auf den modernen Areopagen, seid bereit zu verkünden und zu bezeugen, das Gott Liebe ist, dass es süß ist, ihn zu lieben“, so Papst Benedikt in seiner Ansprache an die Ordensleute am XI. Welttag des geweihten Lebens

Samstag, 3 Februar 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Das Fest, das wir heute feiern, erinnert uns daran, dass euer evangelisches Zeugnis, damit es wirklich wirksam ist, von einer vorbehaltslosen Antwort auf den Ruf Gottes ausgehen muss, der euch sich geweiht hat durch eine besondere Handlung der Liebe“, so Papst Benedikt in seiner Ansprache an die Ordensleute, die sich am Nachmittag des 2. Februar zur Feier des Tages der geweihten Lebens am Fest der Starstellung Jesu um Tempel im Petersdom versammelt hatten. Nach dem Gottesdienst mit dem Präfekten der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und des Apostolischen Lebens, kam Papst Benedikt XVI. in die Basilika, wo er sich in einem Grußwort an die Ordensleute wandte.
In seiner Ansprache erinnerte der Papst daran, dass in unserer Zeit vor allem unter den Jugendlichen das Bedürfnis nach der Begegnung mit Gott verbreitet ist. „Diejenigen, die sich von Gott für das geweihte Leben auserwählt fühlen“, so der Papst, „machen sich diese Sehnsucht endgültig zu eigen. Ihnen wohnt eine einzige Erwartung inne: das Warten auf das Reich Gottes: dass Gott in unserem Willen, in unserem Herzen und in der Welt herrscht. In ihnen brennt ein einziger Durst nach Liebe, den nur der Ewige stillen kann. Mit ihrem Beispiel verkünden sie einer oft orientierungslosen Welt, die in Wirklichkeit mehr und mehr auf der Suche nach einem Sinn ist, dass Gott der Herr des Lebens ist, dass seine ‚Gnade mehr Wert ist als das Leben’. Indem sie den Gehorsam, die Armut und die Keuschheit für das Himmelreich wählen, zeigen sie das jede Bindung und jede Liebe zu Dingen und Menschen nicht in der Lage ist, das Herz endgültig zu sättigen.
Sodann betonte der Papst, dass „das geweihte Leben eine totale und endgültige, bedingungslose und leidenschaftliche Antwort ist“ und forderte alle auf, dem Herrn dafür zu danken, „dass viele Ordensleute, viele geweihte Personen, in allen Teilen der Welt weiterhin ein hohes und treues Zeugnis von der Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen ablegen, ein Zeugnis, dass oft mit dem Blut des Martyriums getränkt wird.“ Das geweihte Leben sei eine göttliche Gabe, es sei an erster Stelle der Herr, der dieses nach seinem Plan zum Erfolg führe: „Diese Gewissheit soll euch trösten“, so der Papst, „und euch vor der Versuchung bewahren, angesichts der unvermeidbaren Schwierigkeiten des Lebens und der vielfältigen Herausforderungen der heutigen Zeit, den Mut zu verlieren. In der Tat kann es in den schwierigen Zeiten, in denen wir leben, passieren, das nicht wenige Institute eine Art Verlorenheit empfinden, im Hinblick auf die Schwäche, die sie in ihrem Inneren finden und angesichts der vielen Herausforderungen der modernen Zeit. Jenes Jesuskind, das heute im Tempel vorgestellt wird, ist unser uns heute auf unsichtbare Weise lebendig und steht uns bei, damit wir treu mit ihm zusammenarbeiten beim Werk des Heils und er lässt uns nie allein.“
Indem er an das liturgische Fest erinnerte, das vom Symbol des Lichtes gekennzeichnet ist, das für Jesus, das wahre Licht der Welt, steht, forderte der Papst die Ordensleute auf: „Brennt aus dieser Flamme und lasst sie in eurem Leben leuchten, damit überall ein Fragment des Glanzes erscheint, das von Jesus, dem Glanz der Wahrheit ausgeht … Bei der Kontemplation und beim aktiven Leben, im Alleinsein und in der Brüderlichkeit, beim Dienst an den Armen und an den Letzten, bei der Begleitung von Personen und auf den modernen Areopagen, seid bereit zu verkünden und zu bezeugen, das Gott Liebe ist, dass es süß ist, ihn zu lieben. Maria, Tota pulchra, lehre euch den Männern und Frauen der heutigen Zeit diese göttliche Faszination weiterzugeben, die aus euren Worten und aus eurem Handeln erkennbar werden soll“. (SL) (Fidesdienst, 03/02/2007 - 49 Zeilen, 661 Worte)


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