EUROPA/FRANKREICH - In Paris beginnt heute der dritte Internationale Kongress gegen die Todesstrafe

Donnerstag, 1 Februar 2007

Paris (Fidesdienst) - Heute beginnt in der „Cité Internationale Universitaire“ in Paris der dritte Internationale Kongress gegen die Todesstrafe (1. Bis 3. Februar). Der Kongress wird von der Koalition gegen die Todesstrafe (die 2002 von der Gemeinschaft Sant’Egidio wurde zusammen mit dem „Ensemble contre la Pein de Mort“, Amnesty International und dem International Penal Forum gegründet wurde) veranstaltet. Nach Strassburg (2001) und Montreal (2004) ist Paris die dritte Veranstaltung dieser Art. Über 70 Experten und Zeugen aus aller Welt werden an rund 20 Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen zu dem Thema teilnehmen und dabei China, dem Nahen Osten, Nordafrika und den Vereinigten Staaten ein besonderes Augenmerk widmen. Die Gemeinschaft Sant’Egidio setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz der Menschenrechte in aller Welt ein, und widmete in den vergangenen Jahren einen Teil ihres Engagements der Bekämpfung der Todesstrafe: in diesem Sinn bracht eis auch den Appell für ein weltweites Moratorium auf den Weg, für das bisher bereits 5 Millionen Unterschriften aus 150 Ländern gesammelt wurden.
Seit 2002 veranstaltet die Gemeinschaft Sant’Egidio mit der Stadt Rom und der Region Toskana die Kampagne „Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe“, der sich bis heute insgesamt 600 Städte in aller Welt anschlossen, darunter zahlreiche Hauptstädte und auch Städte in Ländern, in denen es die Todesstrafe noch gibt. Höhepunkt der Kampagne ist jedes Jahr der 30. November, an dem erstmals in der Geschichte ein westlicher Staat die Todesstrafe abschaffte: auf Initiative der Großgrafschaft Toskana geschah dies am 30. November 1786. Am 30. November 2006 nahmen insgesamt 600 Städte an der größten internationalen Initiative zur Abschaffung der Todesstrafe ein. In den vergangenen Jahren haben mehrere Länder die Todesstrafe abgeschafft, darunter Senegal (2004), Mexiko und Liberia (2005) und die Philippinen (2006). Außerdem wurden in Tadschikistan die Verhängung von Todesurteilen ausgesetzt und der Höchste Gerichtshof der Bahamas schaffte die für besondere Straftaten verpflichtend vorgeschriebene Verurteilung zur Todesstrafe ab. (SL) (Fidesdienst, 01/02/3007 - Zeilen, Worte)


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