VATIKAN - DIE WORTE DER GLAUBENSLEHRE von Don Nicola Bux und Don Salvatore Vitiello - Ökumenischer und interreligiöser Dialog

Donnerstag, 18 Januar 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Die Minister der Kirche nennen immer weniger Jesus und immer mehr den Frieden, die Gerechtigkeit, die Solidarität, den Dialog… Sie vertrauen Seiner Wirksamkeit im Dialog mit dem Menschen nicht. Vielleicht wissen sie nicht, dass der Name Jesu mächtig ist und den Menschen retten kann, während diese anderen Worte bestenfalls glückwünschende sind, was die Tatsache beweist, dass sie desto weniger in die Tat umgesetzt werden, je mehr man von ihnen spricht.
Wie man weiss, bedeutet der Name Jesus in hebräisch „Gott rettet“ und dass er dem Kind von Joseph gegeben wurde gemäss der Weisung des Engels Gabriel bei der Verkündigung an Maria, um die Mission anzuzeigen, die dieses Kind vollbringen würde: den Menschen von der Sünde befreien.
Der Hl. Bernhardin von Siena sagte, dass der Name Jesu der Glanz der Prediger ist und - gemäss den Worten des Psalms 71 - hatte er ein Emblem entworfen in Form einer Sonne mit Strahlen und Pfeilen, das ein berühmtes Symbol geworden ist. Der Hl. Franz von Assisi leckte sich die Lippen, gleichsam um die Süssigkeit dieses Namens zu kosten. Nun ist dieser Name verdunkelt und man nennt lieber Werte wie: Frieden, Gerechtigkeit, Solidarität…man zieht Märsche und Manifestationen vor, und nicht mehr Prozessionen mit Psalmen um von Gott, von Jesus, die Rettung des Menschen zu erbitten; Ordensschwestern- und brüder fördern lieber Initiativen für den gerechten und solidarischen Handel als Missionen um Jesus, den redemptor hominis, kennen lernen zu lassen.
Und doch war es seit der Zeit der Apostel bis hin zu Paul VI in Manila nicht so. Petrus und Johannes an den Pforten des Tempels erhielten die Heilung des Lahmen im Namen der Solidarität? Der Hl. Stephanus redete seinen Verfolger zu über etwas, das die Todesstrafe betrifft, im Namen der Gerechtigkeit und Menschenwürde? Augustinus hat gesagt, dass die Märtyrer ihr Blut im Namen des Dialogs vergiessen?
Benedikt XVI hat in der Katechese daran erinnert, dass die Geschichte des Hl. Stephanus „uns lehrt, dass man nie den sozialen Einsatz der Nächstenliebe von der mutigen Verkündigung des Glaubens trennen darf“. Der erste Märtyrer „verkündet den gekreuzigten Christus mit der Nächstenliebe, bis hin zum Martyrium“. Im übrigen „bleibt das Kreuz immer zentral im Leben der Kirche und auch in unserem persönlichen Leben“ so unterstrich Papst Benedikt XVI. In der Geschichte der Kirche wird das Leiden, die Verfolgung nie fehlen. Und gerade die Verfolgung wird, laut einem berühmten Satz Tertullians, Quelle der Mission für neue Christen (vgl. Generalaudienz vom 10. Januar 2007).
Das ist der Punkt: der Name Jesu bringt selten den Applaus der Welt mit sich - vor allem in diesen Zeiten - während er stattdessen oft zur Verfolgung und zum Martyrium führt. Sind wir dazu bereit, wie es uns bei der Taufe gesagt worden ist und wie wir, dem Teufel widersagend, geglaubt haben?
Der Papst hat in der Tat seine Mittwochskatechese vom 10. Januar mit dieser Aufforderung beendet: „Auch in unserem Leben wird das Kreuz, das nie fehlen wird, zum Segen. Und in der Annahme des Kreuzes, im Wissen darum dass es ein Segen wird, lernen wir die Freude der Christen, auch in den schwierigen Momenten. Der Wert des Zeugnisses ist unersetzbar, denn das Evangelium führt zu ihm und von ihm nährt sich die Kirche. Der Hl. Stephanus lehre uns, das Kreuz zu lieben, denn es ist der Weg auf dem Christus immer neu in unsere Mitte kommt.“
Was den Dialog betrifft: Jesus hat sich als Erlöser offenbart - das wissen die Fundamentaltheologen gut. Es gibt keinen anderen Namen, in dem wir gerettet werden können. Man kann sagen, dass in diesem Namen die Kraft des Heiligen Geistes weht und deshalb müssen ihn die Diener der Kirche und alle Christen immer verkündigen. Die Botschaft - die frohe Botschaft - d.h. das Evangelium ist der Dialog des Heiles, wie Paul VI gerne sagte. Denn die Märsche, die Fackelzüge, die Gesprächsrunden, die meetings bei denen Bischöfe, Priester und engagierte Laien in der ersten Reihe sitzen stellen keinen „Bittgang“, keine Anrufung, keine Litanei, eine Prozession in denen der Name Jesu angerufen wird dar? Alles, was ihr in meinem Namen erbittet, das werdet ihr erhalten. Das ist Sein Wort, d.h. Wort Gottes.
Wenn der „Geist von Assisi“ - von dem man oft in den Kreisen spricht, die Liebhaber des Dialogs mehr als Liebhaber des Namens Jesu sind - nicht aus dem Heiligen Geist schöpfen würde, dann hätte er keinerlei Sinn. Der Heilige Geist weht einerseits um die Kirche zu bilden, die der Leib Christi ist, und andererseits damit alle Menschen, religiöse und nicht religiöse, in Freiheit entdecken können, dass sie in der Kirche auf Jesus Christus hin ausgerichtet sind, wie das Konzil in der Konstitution Lumen gentium 2, 16 und Papst Paul VI in der Enzyklika Ecclesiam suam gesagt hat. Es ist also notwendig, dass auch der „Geist von Assisi“ sich an dieser Wahrheit prüfe und gegebenenfalls ändern und reinigen lässt, damit alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen (vgl. 1 Tim 2,4) die sie suchen und die im Namen Jesu enthalten ist. (Fidesdienst 25/1/2007; Zeilen 63, Worte 819)


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