ASIEN/VIETNAM - Neue Hoffnung für die vietnamesischen Katholiken nach dem Besuch des Premierministers Dung bei Papst Benedikt XVI.

Mittwoch, 31 Januar 2007

Hanoi (Fidesdienst) - Unter den vietnamesischen Katholiken herrscht Zufriedenheit und Begeisterung nach dem Besuch des Premierministers Nguyen Tan Dung, der als erster vietnamesischer Regierungschef im Vatikan von Papst Benedikt XVI. empfangen wurde. Die Begegnung wurde vom Heiligen Stuhl as „ein neuer und wichtiger Schritt auf dem Weg zur Normalisierung der bilateralen Beziehungen“ bezeichnet, bei denen es „in den vergangenen Jahren konkrete Fortschritte gegeben hat, nachdem mehr Raum für Religionsfreiheit für die katholische Kirche in Vietnam entstand“.
Nicht nur der Heilige Stuhl äußert sich zufrieden, sondern auch die über 6 Millionen Katholiken des Landes, die die größte katholische Glaubensgemeinschaft in Südostasien bilden. „Ich freue mich über dieses Treffen, das erfolgreich verlaufen ist“, so ein Priester aus Ho Chi Minh-Stadt, der daran erinnert, dass eine ganze Gemeinde in der Zeit vor dem Treffen für ein Gelingen der Begegnung betete.
Nach Ansicht der Vietnamesen handelt es ich um eine wichtige Annäherung in den Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam. Bei einer heiligen Messe in der St. Joseph’s-Kathedrale von Hanoi, erinnerte Erzbischof Ngo Quang Kiet in seiner Predigt an das Treffen im Vatikan und erhielt dafür einen spontanen Applaus von den anwesenden Gläubigen. Die Begegnung „war ein konkretes Zeichen dafür, dass Vietnam sich definitiv in die internationale Staatengemeinschaft eingliedern will, und zwar auf allen Ebenen“, so ein einheimischer Priester. „Wir hegen nach diesem Treffen große Hoffnung. Wir hoffen, dass wir als Katholiken zum Aufbau und zur Entwicklung des Bildungs- und Gesundheitswesens der sozialen Dienstleistungen und damit zum Wohl der ganzen vietnamesischen Bevölkerung beitragen können.“
Positiv sind auch die Daten zur Entwicklung der katholischen Kirche, die die Bischofskonferenz bei ihrer Herbstvollversammlung 2006 veröffentlichte: es gibt in Vietnam 45 Bischöfe (darunter zwei Kardinäle); 3.404 Priester, 1.277 Seminaristen, 2.841 Laienbrüder, über 12.000 Ordensschwestern und 57.000 Katechisten. Allein 2005 wurden 32.000 Erwachsene, 108.000 Neugeborene und 7.000 Kinder im Alter zwischen 1 und 7 Jahren getauft. Dank einer engagierten Familienpastoral haben sich 60.000 Paare nach katholischem Ritus trauen lassen. Die Kirche in Vietnam, so die Bischöfe, wolle Hauptakteurin in der neuen Phase der Öffnung des Landes sein, die auf politischer, soziale, wirtschaftlicher und religiöser Ebene zu verzeichnen ist. Die Mitgliedschaft des Landes in der Welthandelsorganisation und das Engagement innerhalb des Verbandes der Südostasiatischen Länder (ASEAN) sind dafür ein Beweis. Die katholische Glaubensgemeinschaft, möchte zu diesem delikaten Prozess mit der Vermittlung der Werte der Freiheit, des Friedens, der Gerechtigkeit, des Lebensschutzes und des Respekts der unveräußerlichen Würde des Menschen beitragen. (PA) (Fidesdienst, 31/01/2007 - 38 Zeilen, 418 Worte)


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