AFRIKA/SIMBABWE - Aufruf der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden zur Beendigung des Ärztestreiks: „Wir müssen eine Einigung finden, denn es sind die einfachen Leute, die unter dieser Situation leiden“

Montag, 22 Januar 2007

Harare (Fidesdienst) - Die Auswirkungen des Streiks der Ärzte und der Beschäftigten im Gesundheitswesen in Simbabwe werden zunehmend schwerwiegender. Während die Behörden beschlossen haben, Armeeärzte und Krankenpfleger der Streitkräfte in die staatlichen Krankenhäuser zu entsenden, fordert die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Bischofskonferenz von Simbabwe die Berücksichtigung der Forderungen der Ärzte des Landes, die seit vier Wochen streiken.
„Der Ärztestreik verursacht großes Leid und den Verlust von Menschenleben“, heißt es in einer Verlautbarung der Kommission. „Die Ärzte haben das Recht zu streiken, wenn ihrer Arbeitgeber ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigen. Doch wenn dieser Konflikt nicht gelöst wird, dann leiden unter dieser Situation vor allem die einfachen Leute2.
Die Krankenhausärzte lehnten ein Angebot der Regierung ab, das sie als unangemessen bezeichnen und kündigten eine Fortsetzung des Streiks auf unbestimmte Zeit an. Ärzte und Krankenpfleger fordern eine Gehaltsverbesserung um 8.000 % angesichts einer ständig steigenden Inflationsrate, die bereits bei 1.200 % liegt.
Damit die Krankenhäuser weiter funktionieren und die Kranken behandelt werden können, hat die Regierung Ärzte und Krankenpfleger der Armee bereit gestellt, doch es handelt sich dabei nur um eine Notlösung, die nicht lange andauern kann. Die Armee wurde auch bei Engpässen in anderen Bereichen des öffentlichen Lebens eingesetzt, wie zum Beispiel bei den öffentlichen Transportmitteln, bei denen es ebenfalls immer wieder zu Streiks und Protesten kommt.
Angesichts der schweren Wirtschaftskrise, die seit Jahren im land herrscht wandern viele Fachkräfte aus technischen Berufen in das Ausland aus. Es handelt sich dabei um eine wahre „Flucht der Intelligenz“ und der qualifizierten Arbeitskräfte, was die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse in dem Land, das einst als „Kornkammer Afrikas“ galt, zusätzlich belastet. Unter denen, die das Land verlassen, befinden sich auch zahlreiche Ärzte und Krankenpfleger, die sich auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen insbesondere in Australien, Botswana, Südafrika, Großbritannien und Neuseeland neiderlassen. (LM) (Fidesdienst, 22/01/2007 - 30 Zeilen, 323 Worte)


Teilen: