ASIEN/NEPAL - Spannungen und Proteste im Zusammenhang mit der Billigung der neuen provisorischen Verfassung halten an. Katholisch Kirche setzt ihren Weg hoffnungsvoll fort und erarbeitet ein neues Pastoralprogramm

Montag, 22 Januar 2007

Kathmandu (Fidesdienst) - „Die Spannungen und Proteste haben sich nicht beruhigt. In diesen Tagen streiken die Landwirte und Bauern in den Ebenen insbesondere im Osten des Landes. Sie protestieren dagegen, dass sie in der neuen Verfassung nicht vertreten sind und sehen ihre Rechte mit Füßen getreten. Dabei kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Maoisten, nachdem ein Junge ums Leben gekommen war, so dass eine Situation der allgemeinen Gewalt entstand“, so P. Pius Perumana, Apostolischer Propräfekt in Nepal in einem Gespräch mit dem Fidesdienst zur Situation in dem gemarterten Land.
Die neue provisorische Verfassung wurde am 15. Januar gebilligt und sieht das Mitwirken der Maoisten im Parlament vor, was zu einer Befriedung des Landes beitragen soll. „Die Maoisten“, so Pater Perumana weiter, „haben Fortschritte beim Dialog gemacht und ihre Anführer haben Kompromisse und Legalität akzeptiert. Doch es scheint als ob sich ihre Anhänger nicht alle unter Kontrolle hätten. An der Basis gibt es immer noch Rebellion und Gewalt“. Nach Jahren des Bürgerkriegs haben die maoistischen Rebellen mit der Entwaffnung begonnen und die Waffen wie vereinbart an die Vereinten Nationen übergeben.
Unterdessen müssen die für Juni dieses Jahres geplanten Wahlen angesichts der noch unsicheren Lage voraussichtlich verschoben werden. Auf der Grundlage der neuen Verfassung soll das Parlament aus 330 Abgeordneten bestehen, darunter 83 aus den Reihen der Maoisten, die damit die zweitgrößte Gruppe im Parlament stellen werden. Offen bleibt die zukünftige Rolle der Monarchie, deren Machbefugnisse durch die neue Verfassung jedoch stark eingeschränkt werden.
P. Pius bemerkt: „Auch angesichts der ungewissen Lage setzt die katholische Gemeinde ihren Weg im Stillen fort: es werden Sakramente gespendet, wir beten für den Frieden und setzen, so weit dies möglich ist, unsere pastorale und karitativen Tätigkeit fort. Wir haben im Dezember 2006 eine wichtige Pastoralversammlung veranstaltet, bei der die Grundlagen für das neue Pastoralprogramm der katholischen Kirche in Nepal geschaffen wurden. Heute lautet unser Motto: beten, geduldig sein und abwarten. In der Hoffnung, dass die Situation sich verbessert und zum Wohl der nepalesischen Bevölkerung, die in den vergangenen Jahren viel Leid ertragen musste. (PA) (Fidesdienst, 22/01/2007 - 32 Zeilen, 362 Worte)


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