AMERIKA/KANADA - „Das Leiden ist nicht nutzlos und es beeinträchtigt nicht die Menschenwürde. Sie hängt nicht von der Qualität unseres Lebens ab oder von unserer Autonomie, sondern ihr Ursprung ist Gott, der uns nach seinem Abbild geschaffen hat“: Broschüre der Bischöfe zum bevorstehenden Welttag der Kranken

Montag, 22 Januar 2007

Ottawa (Fidesdienst) - Die katholische Organisation für das Leben und die Familie der Katholischen Bischofskonferenz in Kanada (CCCB) veröffentlichte eine Broschüre zum Thema Leiden und Tod anlässlich des bevorstehenden Welttags der Kranken, der in der ganzen Kirche am Sonntag, den 11. Februar gefeiert wird, und mit Blick auf der Debatte zur Legalisierung der Euthanasie. Das Dokument mit dem Titel „Leben, Leiden, Sterben - Warum?“ soll den Leser dazu anregen, sich mit den großen Geheimnissen des Lebens, wie Leiden und Schmerz, zu befassen und ihren tiefen christlichen Sinn zu erfahren und dadurch das Empfinden der Hoffnung, des Mutes und des Friedens zu stärken.
„Da es im Laufe des Lebens normalerweise zu Krankheit und Leiden kommt“, heißt es in der Broschüre, „taucht automatische die Frage nach deren Bedeutung auf, wenn man sich mit dem Sinn des Lebens befasst“. Christen finden eine Antwort auf diese Frage im Evangelium, „wo sie verstehen, dass wir nicht Herr unseres Lebens sind… und dort speist Christus ihre Hoffnung auf Auferstehung und ewiges Leben“, eine Hoffnung, die die Christen, wie es in der Broschüre heißt, „mit allen teilen sollen, da wir nicht daran zweifeln dürfen, „dass alle menschen christus und seine Botschaft der Liebe brauche, auch wenn die Welt sich oft als gleichgültig gegenüber Gott erweist“.
Die Bischöfe erinnern daran, wie unsere Leiden einen Sinn bekommt, wenn es dem Herrn auf dem Altar geopfert wird, und auf diese Weise „zum Heil der Welt beiträgt“. „Kann es vielleicht einen größeren Sinn als diesen geben?“, fragen sich die Autoren. Sodann rufen die Bischöfe zur Solidarität auf und erinnern daran, dass die Christen berufen sind, allen zu helfen, die an Krankheit oder Alter leiden, „damit sie bis zum natürlichen Ende des Lebens ihren Mut nicht verlieren“. Die Broschüre weist auch darauf hin, dass alle die sich im Endstadium einer Krankheit befinden, es den anderen erlauben sollten, sich um sie zu kümmern. „Eine Antwort des Menschen auf das Leiden“, heißt es im Text weiter, „ist eine Behandlung, die den Tod nicht beschleunigt. Wenn sie fortschrittliche Therapien mit der persönlichen Betreuung begleiten, die sich durch Aufmerksamkeit, Zuneigung und Mitgefühl auszeichnet, dann können viele Mitarbeiter des Gesundheitswesens und freiwillige Helfer … auch die Würde der Kranken im Endstadium erhalten.“
Abschließend erinnern die kanadischen Bischöfe daran, dass „das Leiden nicht nutzlos ist und die Menschenwürde nicht beeinträchtigt“ „Sie hängt nicht von der Qualität unseres Lebens ab oder von unserer Autonomie, sondern ihr Ursprung ist Gott, der uns nach seinem Abbild geschaffen hat und uns beruft zu leben und zu sterben wie Christus“. (RG) (Fidesdienst, 22/01/2007 - Zeilen, Worte)


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