ASIEN/INDIEN - „Laiengläubige sollen mehr Raum für die Sensibilisierung der Gesellschaft und der Politik erhalten“, fordert der Vorsitzenden der lateinischen Bischofskonferenz Indiens, Erzbischof Oswald Gracias

Freitag, 19 Januar 2007

Kochi (Fidesdienst) - In der Pastoral der Kirche in Indien muss es mehr Raum für die Laien geben, was führende Ämter bei der Durchführung der Programme, Tätigkeit in den Vereinen und bei der Sensibilisierung der Gesellschaft und der Politik für christliche Werte anbelangt. Dies erklärte der Vorsitzende der lateinischen Bischofskonferenz von Indien, Erzbischof Oswald Gracias von Mumbai, bei einem Treffen der Bischöfe. Erzbischof Garcias betonte, dass die Kirche sich von der falschen Vorstellung entfernen sollte, die die Laien als eine „passive Herde“ betrachtet. Der Erzbischof kommentierte damit die Ergebnisse einer Untersuchung der bischöflichen Kommission für die Laien, die auf das Risiko einer Ausgrenzung der Laien aus der pastoralen Tätigkeit hinweist.
„Die Laiengläubigen müssen in der kirchlichen Gemeinschaft eine bedeutende Rolle einnehmen und zwar in allen Bereichen des Apostolats und insbesondere in Bereichen Gesellschaft, Politik, Medien und Bildung“, so der Erzbischof.
Erzbischof Garcias betonte auch die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Klerus und Laien in den verschiedenen Bereichen des kirchlichen Lebens und weisen darauf hin, dass die Laien in Umfeldern tätig sind, zu denen Priester und Ordensleute oft keinen Zugang haben, weshalb sie besondere Fähigkeiten zur Evangelisierung besitzen, insbesondere auch, was den Beitrag der Frauen anbelangt.
Den Laien müsse heute ein Großteil der missionarischen Arbeit übertragen werden, angefangen bei den Familien und in Pfarrgruppen, wo sie das Wort Gottes und die Liebe zu den Armen zum Mittelpunkt des eigenen Lebens machen. Dies seien Zeichen der Hoffnung, die auch für den Klerus und für die Ordensleute eine Herausforderung darstellen. Die Laien, so der Erzbischof abschließend, sind berufen Hauptakteure in der Kirche zu sein, die christliche Identität in der Gesellschaft zu bewahren und in Übereinstimmung mit der kirchlichen Soziallehre, eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung und bei der Evangelisierung zu spielen.
Ein Beispiel für das Engagement der Laien in der Gesellschaft ist der Beitrag zur Kampagne der indischen Kirche zum Widerstand gegen die so genannten „Anti-Bekehrungs“-Gesetze und deren Billigung in einigen Staaten der indischen Union. (PA) (Fidesdienst, 19/01/2007 - 30 Zeilen, 345 Worte)


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