AMERIKA - Fünfte Generalkonferenz des CELAM: Mit dem Ende der Konferenz wird eine Große Kontinentale Mission beginnen. Erstmals werden auch Bischöfe aus Kanada, den Vereinigten Staaten, Spanien und Portugal das Wort ergreifen und Stimmrecht haben

Montag, 15 Januar 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Die V. Generalkonferenz des Rates der Lateinamerikanischen Bischöfe (CELAM) wird vom 13. bis 31. Mai 2007 in Aparecida (Brasilien) unter dem Motto: „Jünger und Missionare Jesu Christi, damit unsere Länder in Ihm das Leben haben“ tagen. Das Motto wurde vom Papst ausgewählt, der einen besonderen Akzent auf die Worte „in Ihm“ setzen wollte. Wie der Leiter der Pressestelle des CELAM, Pater David Gutierrez, mitteilte, soll damit vor allem auf den Glaubensverlust auf dem Kontinent infolge der stetigen Verbreitung der Sekten und des Schwindens des Glaubens bei den Gläubigen selbst hingewiesen werden.
Die letzte Generalkonferenz des CELAM fand 1992 in Santo Domingo statt. Bereits 2001 wurde die Veranstaltung der bevorstehenden V. Generalkonferenz in Betracht gezogen. Erstes Ziel war die Feier des 50jährigen Gründungsjubiläums des CELAM (im Jahr 2005), doch es sollten auch die zahlreichen Probleme der Kirche in Lateinamerika berücksichtigt werden. Deshalb wurde im Jahr ein Antrag auf Genehmigung der Generalkonferenz bei den zuständigen Stellen im Vatikan eingereicht. Wie in den jüngsten Statuten festgelegt wurde, nehmen auch die Kirchen der Vereinigten Staaten und Kanadas teil, insbesondere im Hinblick auf die zahlreichen in diesen Ländern lebenden lateinamerikanischen Zuwanderer. Ihre Teilnahme ist deshalb sehr wichtig, obschon die Konferenz sich weiterhin als „lateinamerikanisch“ bezeichnen wird.
Wie P. Gutierrez mitteilt, befassen sich 9 Experten seit dem 28. Dezember beim Sitz der CELAM in Bogotà mit der Analyse der Beiträge zur Vorbereitung der Veranstaltung befassen, die von den 22 Bischofskonferenzen eingereicht wurden, die sich im CELAM zusammenschließen. Ein zusammenfassendes Dokument soll bis Ende Februar und damit zwei Monate vor Beginn der Konferenz zur Verfügung stehen. Auf der Tagesordnung werden folgende Themen stehen: Sekten, Randgruppen, Armut, Kluft zwischen Armen und Reichen, Gewalt, Drogenhandel, Rolle der Frau in der Kirche, Jugendliche, Politik und Wandel auf dem Kontinent.
Am 12. Dezember 2006 ernannte Papst Benedikt XVI, die drei Präsidenten der Generalkonferenz: Kardinal Giovanni Battista Re, Präfekt der Kongregation für die Bischöfe und Präsident der Päpstlichen Lateinamerikakommission; Kardinal Francisco Javier Errazuriz, Erzbischof von Santiago de Chile und Vorsitzender des CELAM und Kardinal Geraldo Majella Agnelo, Erzbischof von Sao Salvatore de Baia und Vorsitzender der Brasilianischen Bischofskonferenz. Aufgrund der jüngsten von Papst Benedikt XVI. gebilligten Bestimmungen werden an der Konferenz 176 Bischöfe und Kardinäle teilnehmen. Darunter die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen (insgesamt 22) und die in Amerika tätigen Kardinäle im Alter unter 80 Jahren. Die restlichen Bischöfe werden von den Bischofskonferenzen ausgewählt: je acht Bischöfe wird ein Bischof entsandt. Auf dieses Weise soll eine verhältnismäßige Vertretung der Bischofskonferenzen gewährleistet werden. Die Kirche mit den meisten teilnehmenden Bischöfen wird also die katholische Kirche in Brasilien sein, gefolgt von Mexiko. Erstmals werden auch Bischöfe aus Kanada, den Vereinigten Staaten, Spanien und Portugal das Wort ergreifen und Stimmrecht haben. Ein US-amerikanischer Bischof ist auch Mitglied im Vorbereitungsausschuss der Generalkonferenz.
Bei der Konferenz sind alle Kategorien der Kirche vertreten: 24 Priester (einer für jede Bischofskonferenz, außer Brasilien und Mexiko, die jeweils zwei Priester entsenden); 23 Ordensleute, 4 Diakone, 17 Laien, 6 ökumenische Vertreter, 5 Mitglieder von christlichen Hilfswerken in Lateinamerika, 15 Experten zu verschiedenen Themenbereichen: insgesamt werden 270 Teilnehmer erwartet. Alle Teilnehmer können das Wort ergreifen, doch nur die Bischöfe haben Stimmrecht, da es sich bei der CELAM um einen Zusammenschluss der Bischofskonferenzen handelt. Eine weitere Neuheit dieser Generalkonferenz ist, dass neben den Beschlüssen, im Anschluss an die Konferenz ab dem 31. Mai eine Kontinentale Mission beginnen wird, die zur Stärkung des Glaubens auf dem amerikanischen Kontinent beitragen soll. (RG) (Fidesdienst, 15/01/2007 - 50 Zeilen, 598 Worte)


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