AMERIKA/ECUADOR - Die ersten 500 von Jugendlichen aus den Indio-Gemeinden in der Andenregion Cotopaxi hergestellten Schulbänke konnten an die Schulen des Landes überreicht werden

Donnerstag, 11 Januar 2007

Rom (Fidesdienst) - Ecuador mit seinen rund 13 Millionen Einwohnern, von denen über 40% einheimischen Indio-Völkern angehören, leidet unter schweren wirtschaftlichen und strukturellen Mängeln. Fast 70% der rund 4,8 Millionen ecuadorianischen Kinder leben in extremer Armut. Die Schulen in den Andenregionen verfügen kaum über die notwendigen Infrastrukturen und es fehlt an den Materialien für ein zufrieden stellendes Funktionieren. Viele Kinder sitzen auf alten und verschlissenen Schulbänken. Mit Unterstützung der italienischen Stiftung „Aiutare i bambini“ konnten die ersten 500 neuen Schulbänke an Schulen in Guantubamba, Yacubamba, Tuglin, Capilla, La Playa, Cuturubi, Chico. Cachi, Santa Barbara, Aguallaca, Puchulquiza, San Vicente und San Nicolas überreicht werden, die eine entsprechende Bitte eingereicht hatten. Auf diesen Bänken werden nun 1000 Kinder dem Unterricht auf eine angenehmere Art und Weise folgen können. Weitere 1.000 Kinder warten ebenfalls auf neue Bänke.
Das Projekt wird in der Provinz Cotapaxi in 3.200 Meter Höhe über dem Meeresspiegel verwirklicht, die von Indios aus der Quechua-Sprachgruppe bewohnt wird. Die Region ist sehr arm, es fehlt an Bewässerung für den Boden, die Wohnungen sind aus Lehm und Stroh gebaut, verschmutzte Bäche führen zu Krankheiten, vor allem unter den Kindern, es gelten weder bürgerliche noch politische Rechte, die Schulbildung ist mangelhaft und die wirtschaftliche Lage ist dramatisch, weshalb vor allem junge Menschen in die Städte abwandern, wo sie oft Ausbeutung, prekäre Arbeitsverhältnisse und Kriminalität erwarten.
Die Schulbänke für die einheimischen Schulen wurden vollständige von 10 Schülern des Zentrums „San Nicolas“ hergestellt, das 1988 in San Nicolas de Juigua von zwei italienischen Laienmissionaren gegründet wurde. Im Rahmen des Projekts sollen insgesamt 1000 Schulbänke für 2.000 Kinder hergestellt werden. Im Zentrum „San Nicolas“ erhalten einheimische Jugendliche aus den Andengemeinden eine Berufsausbildung. Gegenwärtig besuchen insgesamt 60 Schüler die zwei Werkstätten des Zentrums, in denen sie den Umgang mit Eisen und Holz erlernen. Die Jugendlichen können im Zentrum auch wohnen. Die Einrichtung legt besonderen Wert auf Tätigkeiten, die für die Indio-Völker von Nutzen sind und für das Zentrum selbst gleichzeitig eine wertvolle Unterhaltsquelle darstellen. (AP) (Fidesdienst, 11/01/2007 - 30 Zeilen, 348 Worte)


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