AMERIKA/BOLIVIEN - Die Kirche fordert zum Dialog auf, damit die Probleme gelöst und weitere Gewalt verhindert werden kann „die nur weitere Gewalt mit sich bringt“

Donnerstag, 11 Januar 2007

Cochabamba (Fidesdienst) - „Der Weg zu Lösung unserer Probleme ist der Dialog. Die Gewalt bringt hingegen nur weitere Gewalt mit bedauernswerten Lösungen, die nur Schaden verursachen“, so Erzbischof Tito Solari von Cochabamba, der bei einer Pressekonferenz nach den Auseinandersetzungen in der Stadt zu Bemühen um Dialog und Frieden aufforderte.
Der Erzbischof von Cochabamba bitte die Behörden, alles in ihrer Macht stehende zu tun, „um Auseinandersetzungen zu vermeiden und unermüdlich für die Überwindung der Spaltung und für die Förderung des Gemeinwohls zu arbeiten“. Die verschiedenen Sektoren der Gesellschaft, die zur Mobilisierung aufgerufen hatten, bittet er um „Bemühen um Gerechtigkeit, Teilnahme und Gleichberechtigung“. Die Journalisten fordert er auf, „eine Information zu fördern, die zu einer gerechteren Gesellschaft beiträgt“. Die Bevölkerung, die er seiner Verbundenheit versichert, bittet er, sich nicht von Rachegefühlen, Rassismus oder Hass vereinnahmen zu lassen. „Wir vertrauen darauf, dass alle Bemühungen um Dialog, die derzeit stattfinden, zu einer Verständigung zwischen den Parteien und zu friedlichen Lösungen führen werden“, so Erzbischof Solari abschließend.
Auch der Erzbischof von Santa Cruz, Kardinal Julio Terrazas Sandoval, bekräftigte am Rande der Konferenz der Religionen für den Frieden in Santa Cruz, dass es sich bei Ereignissen in Cochabamba, „nicht um vereinzelte Episoden handelt“. „Seit langer Zeit empfehlen wir Bolivien, auf alles zu verzichten, was zu Auseinandersetzungen führt, und die Dinge klar anzusprechen, damit ein Bolivien entstehen kann, dass für alle gedacht ist.“ Der Kardinal äußerte seinen Schmerz und seine Bedauern im Hinblick auf die Gewalt und forderte, dass „die Seele des bolivianischen Volkes nicht verletzt wird, der Geist der Einheit, der Brüderlichkeit und des Respekts auch angesichts großer Ungerechtigkeit und zahlreicher Probleme nicht beeinträchtigt wird.“ In diesem Zusammenhang forderte er Regierende und Bürger auf, „sich bewusst zu machen, dass die Spannungen zu nichts führen, sondern vielmehr einen Rückschritt auf einem Weg bringen, der uns in Wahrheit zu einer glücklichen und engagierten Zukunft führen sollte.“
Wie einheimische Beobachter berichten, wurden bei den Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Demonstranten, die den Rücktritt des Gouverneurs Manfred Reyes Villa forderten, mindestens zehn Menschen verletzt. Es wurden mehrere Autos und die Büros der Lokalregierung wurden in Brand gesteckt. Zu heftigen Reaktionen kam es, als die Polizei versuchte, die Demonstration aufzulösen. (RG) (Fidesdienst, 11/01/2007 - 32 Zeilen, 382 Worte)


Teilen: