AFRIKA/TSCHAD - Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen warnt: „Die Sicherheit von 220.000 Flüchtlingen aus Darfur ist gefährdet“

Mittwoch, 10 Januar 2007

N’Djamena (Fidesdienst) - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) ist weiterhin besorgt angesichts der Sicherheitslage im Osttschad, wo über 220.000 Flüchtlinge aus der westsudanesischen Krisenregion Darfur und nun auch über 100.000 tschadische Binnenflüchtlinge leben, von denen allein 20.000 in den vergangenen drei Wochen in der Region ankamen. Dies geht aus einer Verlautbarung des UN-Hilfswerks hervor, die dem Fidesdienst vorliegt.
Während die Gefechte zwischen der tschadischen Armee und den Milizen der Opposition nachlassen, kommt es weiterhin zu Gefechten zwischen den verschiedenen Volksstämmen im Südosten des Landes an der Grenze zur sudanesischen Region Darfur. Über 10.000 tschadische Bürger wurden bei Gefechten an der Grenze aus ihren Dörfern vertrieben bei denen, wie Augenzeugen berichten, die Janjaweed-Milizen die Region Borota angriffen, während weitere 10.000 Menschen aus über 20 Dörfern flüchteten, und sich nun in der Stadt Gassire rund 8 Kilometer nördlich von Gotz Beida aufhalten.
Die gegenwärtige Unsicherheit ist eine direkte Bedrohung für die Flüchtlinge in den Aufnahmecamps, wo tausende Menschen aus dem Sudan untergebracht sind. Die humanitären Hilfswerke, deren Tätigkeit durch die Unsicherheit bereits beeinträchtigt wurde, sehen sich nun weiterem Druck ausgesetzt. Der tschadische Präsident Idriss Debi Itno bekräftigte, dass die Regierung Truppen in die Region entsenden wird, die die Sicherheit wieder herstellen sollen und erklärte, dass eine Regierung insgesamt 4 Millionen CFA-Francs für tschadische Binnenflüchtligen bereit stellt (umgerechnet rund 8 Millionen Dollar).
Insgesamt 220.000 Flüchtlinge aus Darfur leben derzeit in 12 Aufnahmecamps im Osttschad. Außerdem halten sich im Süden des Landes insgesamt rund 46.000 Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik auf. (LM) (Fidesdienst, 10/01/2007 - 28 Zeilen, 262 Worte)


Teilen: