AFRIKA/SUDAN - Eine telefonische Kurzmitteilung (sms) für ein neues Krankenhaus in Turalei in einer der schwierigsten Nachkriegsregionen in Afrika

Donnerstag, 4 Januar 2007

Rom (Fidesdienst) - In Turalei im Südsudan gibt es eine kleine Krankenstation, die von den Missionsschwestern der Nächstenliebe von Mutter Teresa von Kalkutta unter nicht geringen Schwierigkeiten verwaltet wird. Sie werden dabei von den freiwilligen Mitarbeitern des Ärzteverbandes „Comitato die Collaborazione Medica (CCM)“ mit Sitz in Turin (http://www.ccm-italia.org/sudan php) unterstützt.
Die Krankenstation reicht jedoch nicht aus für die sanitären Bedürfnis der Region und aus diesem Grund hat die Hilfsorganisation ARES in Zusammenarbeit mit dem CCM die Planung und den Bau eines Krankenhauses in der Gegend begonnen. Dabei sollen die bereits bestehenden baufälligen Strukturen restauriert werden und auf 1.100 qm Fläche neue Gebäude entstehen, von denen 450 qm bald fertig gestellt sein werden.
Das Krankenhaus ist das einzige in einem sehr abgelegenen und ausgedehnten Gebiet (das nächste noch funktionierende Krankenhaus ist 120 Kilometer entfernt), in der die Bevölkerung stetig wächst, da zahlreiche Flüchtlinge zurückkehren, die während der Zeit des zwanzigjährigen Bürgerkriegs in die Städte abgewandert waren. Außerdem suchen hier auch Flüchtlinge aus der nahe gelegenen westsudanesischen Krisenregion Darfur Zuflucht. Das Krankenhaus wird rund 400.000 Flüchtlinge betreuen.
Für die Fertigstellung des Krankenhauses in Turalei hat ARES die SMS-Spendennummer 48588 bekommen mit der bei jeder telefonischen Kurzmitteilung 1 Euro für den guten Zweck zur Verfügung gestellt wird. Telefonische Kurzmitteilungen zum Zweck einer Spende sind seit dem 15. Dezember 2006 und noch bis zum 15. Januar 2007 möglich.
In allen Teilen des Landes herrscht große Armut im Gesundheitswesen. Der Mangel an medizinischer Versorgung betrifft vor allem Kinder und Frauen und damit den schwächsten Teil der Bevölkerung: die Sterblichkeitsrate bei Kindern im Alter unter 5 Jahren liegt im Südsudan bei 25%, wobei der Anteil unter den Flüchtlingen um einiges höher ist. Die Sterblichkeit der Mütter liegt bei 1,7%. Die häufigsten Todesursachen bei Kindern sind Malaria oder Darm- und Atemwegsinfektionen.
Das Profil, was das Auftreten von Epidemien anbelangt, ist im Sudan typisch für die afrikanischen Länder südlich der Sahara. Die am meisten auftretenden Krankheiten sind Malaria, Masern, Durchfallerkrankungen, Tuberkulose, Tropenkrankheiten. Außerdem ist die Leishmaniose und die so genannte Schlafkrankheit in einigen Teilen des Landes endemisch, wobei es in der Vergangenheit über 30 Epidemien gab. HIV/AIDS sind noch relativ wenig verbreitet, wobei die Infektionen jedoch zunehmen: rund 1-2% der Bevölkerung sind HIV-positiv, wobei unter den so genannten Risikogruppen die Infektionsrate bei rund 10% liegt. Das Land ist extrem Epidemie gefährdet.
Ein weiteres großes Problem ist die Lebensmittelsicherheit, die sich vor allem im Süden des Sudan zunehmend verschlechtert. Lebensmittelknappheit herrscht hier seit 2003 zu einem frühren Zeitpunkt als üblich. In einigen Landesteilen nimmt die Situation durch eine Dürre an Schärfe zu, die zu einem Sterben im Viehbestand führt, der oft die einzige Unterhaltsquelle der Menschen ist. (AP) (Fidesdienst, 04/01/2006 - 45 Zeilen, 414 Worte)


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