VATIKAN - Die Ankunft des Messias ist das wichtigste Ereignis in der ganzen Geschichte. Der Heilige Vater Papst Benedikt XVI. steht am 31. Dezember im Petersdom der Vesper und beim Tedeum zum Jahresabschluss vor

Mittwoch, 3 Januar 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Zwei wichtige Eigenschaften kennzeichnen die Vesper und das Te Deum zum Jahresabschluss: das Ende des Jahres und das Hochfest der Gottesmutter Maria.
Der Jahresabschluss ist Anlass zum Nachdenken über die Bedeutung der zeit, ohne dabei Kritik an den typisch weltlichen Feiern zum Ende des Jahres zu übern. „In den letzten Stunden jedes Sonnenjahres erleben wir einige ‚mondäne’ Feiern, die im heutigen Kontext vor allem vom Vergnügen geprägt sind und oft als Evasion aus der Wirklichkeit erlebt werden, fast als ob man die negativen Aspekte vertreiben und unwahrscheinliches Glück herbeiwünschen wollte“.
Die „Flucht vor der Realität“ ist eine typische Verhaltensweise der zeitgenössischen Kultur, die, da sie auf die Fragen zur Bedeutung, die die Realität stellt, keine Antwort hat und sie deshalb notwendigerweise durch die Flucht reduzieren muss.
„Das Verhalten der christlichen Glaubensgemeinschaft sollte sich davon sehr unterscheiden!“, so der Papst. Denn das Kennzeichen jedes Christen ist die Treue zur Realität: zur eigenen Realität als menschliches Geschöpf und zur Realität als Ort der Offenbarung Gottes im fleischgewordenen Wort. Nie hat die Flucht vor der Realität das wahre Christentum dargestellt, sondern vielmehr die Nachahmung der göttlichen Methodik, der in die Welt „eintrat“ ist das Kennzeichen und das Kriterium das den Christen unterscheidet und zu erkennen gibt. Auch wenn die Realität Christus zu verneinen scheint, indem sie gleichsam den Menschen und seine unveräußerlichen Rechte zu verneinen scheint, weiß der Christ dass „das Ereignis der Menschwerdung die Geschichte mit Werten und Bedeutung ‚füllt’“.
Die außerordentliche Würde des Menschen wird nachdrücklich auch vom „Respekt Gottes für uns Menschen gekennzeichnet und für unsere Geschichte. Er hat die Zeit nicht gefüllt, indem er aus der Höhe auf sie herabkam, sondern von ‚innen heraus’, indem er sich zum kleinen Samen machte, der die Menschheit zu ihrer ganzen Fülle führen sollte.“
Die Mutterschaft der allerheiligsten Jungfrau ist ein reelles Symbol, ein Sakrament dieser Methode Gottes, sie ist „gleichsam ein menschliches und ein göttliches Ereignis“.
Indem er an die Bedeutung des Begriffs Gottesmutter „Theotokos“ erinnerte, kehrte der Papst in Gedanken zu seinem Aufenthalt in Ephesus auf seiner Reise in die Türke zurück, und dankte der Jungfrau Maria für ihren besonderen Schutz in jenen Tagen der Gnade.
Der Heilige Vater erinnert gleichsam daran, dass auch im zweiten Teil des Ave Maria an die Bezeichnung der Gottesmutter erinnert wird: „…jedes Mal, wenn wir ein Ave Maria beten, wenden wir uns an die Jungfrau mit diesem Namen, und bitten sie, für ‚uns Sünder’“ zu beten. Am Ende eines Jahres empfinden wir das Bedürfnis auf ganz besondere Weise um die mütterliche Fürsprache der allerseligsten Maria zu bitten“.
Die Situationen, die in der Welt wirklich hoffnungslos zu sein scheinen vertraute der Papst ebenfalls der Fürsprache der Jungfrau an, in der Gewissheit, dass für Gott nichts unmöglich ist: „Ihr, die Mutter der menschgewordenen Barmherzigkeit ist, vertrauen wir vor allem die Situationen an, in denen es nur durch die Gnade Gottes Frieden, Trost und Gerechtigkeit geben kann“.
Mit einem Blick auf Maria, als absolutes Vorbild des christlichen Glaubens, beendet der Papst seine predigt: „Ein klarer, echter, demütiger und gleichsam Mutiger Glaube, der von der Hoffnung und der Begeisterung für das Reich Gottes durchdrungen ist, … in der absoluten Gewissheit, dass Gott nichts anderes Will als die Liebe und das Leben, immer und für alle.“ (SV) (Fidesdienst 02/01/2007 - 45 Zeilen, 570 Worte)


Teilen: