VATIKAN - Katechese des Papstes bei der Generalaudienz: „Eine Frage stellt sich in den zweitausend Jahren der Geschichte des Christentums: Weshalb ist Gott Mensch geworden? Es ist die Liebe der wichtigste Grund der Menschwerdung Christi“

Donnerstag, 28 Dezember 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - In einem weihnachtlichen Klima, „das von inniger Freude über die Geburt Christi durchdrungen ist“, hielt Papst Benedikt die Generalaudienz am 27. Dezember in der nach Papst Paul VI. benannten Audienzhalle und befasste sich in seiner Katechese mit dem Weihnachtsgeheimnis, „ein Mysterium des Lichtes, dass die Menschen in allen Epochen im Glauben neu erleben können“. „An Weihnachten ist Gott gekommen, um unter uns zu leben, er ist für uns gekommen und um bei uns zu bleiben“ - so der Heilige Vater. „Eine Frage stellt sich in den zweitausend Jahren der Geschichte des Christentums: Weshalb ist Gott Mensch geworden?“. Eine Hilfe bei der Antwort auf diese Frage gibt der Chor der Engel bei der Krippe in Bethlehem: „Ehre sei Gott im Himmel und Frieden den Menschen auf Erden, die er liebt“. Zu den Worten der Engel kamen weitere Lobpreisungen bis die heutige Lobeshymne entstand: „Zu Beginn der Eucharistiefeier betont das Gloria die bestehende Kontinuität zwischen der Geburt und dem Tod Christi, zwischen Weihnachten und Ostern, untrennbare Aspekte des Einen und immer gleichen Heilsgeheimnisses“.
Der Heilige Vater erläuterte sodann die Verkündigung der Engel an die Hirten: „Der Begriff „Ehre“ (doxa) steht für den Glanz Gottes, der zum Lob der Geschöpfe anregt, von dem der heilige Paulus sagen wird: „…damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi.“ (2 Kor 4,6) „Friede“ (eirene) fasst die Fülle der Gaben des Messias zusammen, das Heil, das, wie derselbe Apostel sagt, mit Christus selbst identisch ist: „Denn er ist unsere Friede“ (Eph 2,14). Schließlich wird Bezug genommen auf die „Menschen guten Willens“. „Guter Wille“ (eukokia), lässt in der Umgangssprache an den „guten Willen“ der Menschen denken, doch hier ist viel mehr das „Wohlwollen“ Gottes gegenüber den Menschen gemeint, das keine Grenzen kennt. Und darin besteht die Weihnachtsbotschaft: durch die Geburt Jesu hat Gott sein Wohlwollen gegenüber den Menschen geoffenbart“.
Indem er auf die zu Beginn gestellte Frage zurückkehrte „Warum ist Gott Mensch geworden?“, erklärte der Papst, dass „die Herrlichkeit Gottes kommt … im Heil des Menschen zum Ausdruck, den Gott so sehr geliebt hat“, dass er - wie der Evangelist Johannes bekräftigt - seinen eingeborenen Sohn hingibt, damit jeder, der an ihn glaubt nicht stirbt, sondern das ewige Leben hat“. Es ist also die Liebe der wichtigste Grund der Menschwerdung Christi … die Verkündigung der Engel ist für uns auch eine Aufforderung: „Gott im Himmel „sei“ Ehre, es „sei“ Frieden für die Menschen, die er liebt. Die einzige Art und Weise, Gott zu ehren und den Frieden in der Welt aufzubauen ist die demütige und vertrauensvolle Annahme des Geschenks, das wir an Weihnachten empfangen: die Liebe … dies ist die Aufgabe, die wir an Weihnachten erhalten“. (SL) (Fidesdienst, 28/12/2006 - 36 Zeilen, 475 Worte)


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