ASIEN/INDIEN - Nach dem Mord an einem katholischen Laien bleibt die katholische Glaubensgemeinschaft vereint im Glauben und im Gebet

Donnerstag, 21 Dezember 2006

Chennai (Fidesdienst) - „Die katholische Glaubensgemeinschaft ist vereint im Gebet, im glauben und in der Solidarität. Die Episode der Ermordung des katholischen Laien Jacob Fernandez hat die Gläubigen erschüttert, doch es gab keine gewaltsamen Reaktionen, nur die Forderung nach Gerechtigkeit an die zuständigen Behörden und das Gebet zu Gott“: so Erzbischof Malayappan Chinnappa von Madras-Mylapore, zum Tod eines katholischen Laien, der am 16. November im Heiligtum des „Berges des heiligen Thomas“ in Chennai im südindischen Unionsstaat Tamil Nadu ermordet wurde. Jacob leitet die Buchhandlung des Heiligtums. Er wurde von einem Mann angegriffen, der unterdessen als Ramesh Babu, 37 Jahre, identifiziert wurde, der ihn ohne einen Grund und vor den schockierten Kunden in seinem Buchladen überfiel und ihn mit einer Machete ermordete. Wie aus den Ermittlungen hervorgeht, wollte der Mann mit dem zuständigen Pfarrer sprechen und forderte, dass der Hügel auf dem das Heiligtum errichtet wurde, wieder in den Besitz der Hindus zurückkehren soll. Nach dem Mord an Jacob beschädigte der Mann die Statue des heiligen Franz von Assisi und ein Bild der Jungfrau Maria.
Die Polizei nahm den Mörder fest, der als „geistig instabil“ gilt. Die katholische Gemeinde vor Ort weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Mann, der als extremistischer Fanatiker bezeichnet wird, Kontakt zu gewaltsamen Gruppen unterhält und auf einer eigenen Homepage den „wahren Glauben“ propagiert und Hass gegen religiöse Minderheiten schürt.
Nach dem tragischen Ereignis organisierte die katholische Glaubensgemeinschaft in Tamil Nadu unter Leitung der Beiden Bischöfe Malayappan Chinnappa und Anthony Neethinathan von Chinglepet, eine friedliche Kundgebung und einen Marsch zum Heiligtum, wo die Teilnehmer sich zum gemeinsamen Gebet versammelten und einen Gottesdienst feierten, bei dem die Verbundenheit mit der Familie - Jacob hinterlässt eine Frau und drei Kinder - zum Ausdruck gebracht wurde. Wie Gläubige berichten, die Jacob persönlich kannten, „war er ein sehr frommer Katholik, der jeden Morgen den Gottesdienst im Heiligtum besuchte und sein Leben als Mission lebte“.
Die Wallfahrtsstätte des heiligen Thomas befindet sich an dem Ort, an dem der Apostel Thomas, der als Erster Indien evangelisierte im 1. Jahrhundert starb. Papst Johannes Paul II. besuchte den Wallfahrtsort bei seinem Besuch in Indien 1986. (PA) (Fidesdienst, 21/12/2006 - 30 Zeilen, 366 Worte)


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