VATIKAN - Im Dienste der Mysterien Christi - Eröffnungsrede von Kardinal Francis Arinze zur Feier des Goldenen Jubiläums des „Institut Superieur de Liturgie“ in Paris

Dienstag, 19 Dezember 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Nachfolgend veröffentlichen wir den vollständigen Text der Eröffnungsrede von Kardinal Arinze, Präfekt der Kongregation für die Gottesdienste und die Sakramentenordnung, bei der Feier des Goldenen Jubiläums des „Institut Superieur de Liturgie“-Abteilung „Institut Catholique de Paris“, die am 27. Oktober 2006 in Paris stattfand. Die Rede ist von besonderer Bedeutung sowohl was die Themen als auch was die Aktualität der behandelten Aspekte anbelangt.

1.Eine angemessene Feier. Stunde der Gnade
Gott sei gelobt, denn das „Institut Superieur de Liturgie“ begeht den 50. Jahrestag seines Bestehens und seiner Arbeit. Im Verlauf dieser fünfzig Jahre hat das Institut einen wertvollen Beitrag geleistet zur liturgischen Reflexion, zum Leben innerhalb der Kirche und der entsprechenden Ausbildung dazu. Wir bitten den Herrn Jesus, dass er all diejenigen segnen und belohnen möge, die sich in der Vergangenheit wie auch heute für diese wichtige Sektion des „Institut Catholique de Paris“ eingesetzt haben.
Die Kongregation für Gottesdienste und Sakramentdisziplin übermittelt dem Institut seine herzlichen Glückwünsche.
Eine derartige Jubiläumsfeier bietet sowohl Gelegenheit zum Dank als auch zum Nachdenken, zu einer Überprüfung der Richtung, zur Klarstellung des zu befolgenden Weges, zu zukunftsweisenden Entscheidungen. Ich möchte im folgenden einige Gebiete aufgreifen, in denen ein Höheres Institut für Liturgie wie dieses tätig werden könnte. Wichtig ist es Klarheit in die liturgischen Fragen zu bringen. Die ars celebrandi und die Predigt verdienen hierbei besondere Beachtung.
Eine auf die Gemeinschaft gebaute Kirchenlehre impliziert Klarheit hinsichtlich der Rolle des Geistlichen und des Diözesanbischofs. Eine aufmerksame Untersuchung dieser Elemente wird bei der abschließenden Erstellung einer Liste der Hauptdienstleistungen, die von einem liturgischen Institut erwartet werden, hilfreich sein.

2.Licht in liturgische Angelegenheiten bringen
Erste Pflicht eines höheren Instituts für Liturgie ist es als erhellendes Licht in liturgischen Angelegenheiten zu wirken. Es informiert und bildet Führungskräfte heran, die in der Lage sein müssen die reiche, im allgemeinen Gottesdienst der Kirche vorhandene Vilfalt richtig zu bewerten, und die bereit sind sie mit den Anderen zu teilen. Außerdem trägt es zur Klärung des engen Zusammenhangs zwischen Theologie und Liturgie bei, zwischen dem Glauben der Kirche und der Zelebrierung der Mysterien Christi, zwischen der lex credendi und der lex orandi.
Folglich soll ein höheres Institut für Liturgie zwar die Forschung fördern, vor allem aber seine soliden und dauerhaften Grundlagen auf den Glauben stützen, auf die Tradition der Kirche sowie auf das in den liturgischen Schriften enthaltene Erbe, auf die liturgischen Gesten und Ausdrucksformen. Ein solches Institut ist sich voll der Tatsache bewusst, dass die heilige Liturgie eine Gabe ist, die wir von Christus durch die Kirche empfangen. Es ist also nicht etwas von uns Erfundenes. Es beinhaltet die unabänderlichen, von unserem Heiland Jesus Christus überkommenen Elemente, wie es eben in den wesentlichen Formen der Sakramente zusammen mit den veränderlichen Elementen geschieht, die von der Kirche sorgfältig übermittelt und bewahrt wurden.
Zahlreiche Fehler in liturgischen Angelegenheiten werden nicht etwa böswillig gemacht, sondern beruhen einfach auf Unwissenheit, denn „meistens lehnt man ab, was man nicht bis ins Letzte begreift und dessen antike Wurzeln man nicht kennt“ (Redemptionis Sacramentum, 9). So sind gewisse Missverständnisse darauf zurückzuführen, dass der Spontaneität, der Kreativität oder einer falschen Vorstellung von Freiheit zu viel Spielraum gelassen wurde, oder aber auch auf den Fehler des Horizontalismus, der den Menschen in den Mittelpunkt einer liturgischen Feier stellt anstatt diese vertikal auf Christus und seine Mysterien zu konzentrieren.
Die Dunkelheit wird vom Licht verdrängt, nicht aber von einer verbalen Verurteilung. Ein höheres Institut für Liturgie muss über Experten nach der besten und wahrhaftigsten theologisch-liturgischen Tradition der Kirche verfügen. Es muss sie zur Liebe für die Kirche und für seinen öffentlichen Dienst heranbilden und sie dazu erziehen die vom Magisterium gelieferten Regeln und Leitlinien zu befolgen. Es muss darüberhinaus gezielte Kurse denjenigen anbieten, die eine kontinuierliche liturgische Formation für die Geistlichen, die Geweihten und die gläubigen Laien zu fördern gedenken. Papst Johannes Paul II. schrieb der Kongregation für Gottesdienste und Sakramentdisziplin einen Monat vor seinem Tod. „Es ist dringend notwendig, dass in den Kirchengemeinden, in den kirchlichen Vereinigungen und Bewegungen gezielte Bildungswege aufgezeigt werden, damit die Liturgie besser bekannt werde in ihrem Sprachreichtum und entsprechend in ihrer ganzen Fülle gelebt werde. Die positiven Auswirkungen auf des Lebens des Einzelnen wie der Gemeinde werden proportional zu diesen Bemühungen sein“ (Brief Johannes Pauls II. an kardinal Arinze, 3.März 2005, Nr.5)

3.Förderung der „Ars Celebrandi“
Eine Folge einer gesunden theologisch-liturgischen Grundlage und einer angemessenen Ausbildung in Glauben und Demut ist die, dass die ars celebrandi nicht nur vom zelebrierenden Geistlichen gefördert wird, sondern auch von all denen, die an den liturgischen Funktionen teilhaben; dazu gehört vor allem der Diakon, aber auch die Ministranten, die Vorleser, die Chorleiter ebenso wie alle mitwirkenden Gläubigen.
Die ars celebrandi stützt sich auf die vom II. Vatikanischen Konzil formulierte theologische Wahrheit, nach der „die Liturgie als Ausübung der Priesterfunktion Jesu Christi anzusehen ist. In ihr wird die Heiligung des Menschen durch spürbare Zeichen vollzogen und jedem einzelnen entsprechend verwirklicht; in der Liturgie wird der gesamte öffentliche Gottesdienst durch den mystischen Körper Jesu Christi - d.h. vom Haupt bis zu den Gliedmaßen - ausgeübt (Sacrosanctum Concilium, 7)
Ein Institut für Liturgie sollte all denen helfen diese Wahrheit zu schätzen, die in einer Liturgiefeier involviert sind. Dies ist die Hauptaufgabe des Geistlichen bzw. des zelebrierenden Bischofs. Wenn diese hinreichend in die Bedeutung der liturgischen Zelebrationen eingeweiht sind, an deren Spitze Jesus Christus steht, wenn sie die Heilige Schrift, die Tradition, die historischen Wurzeln der heiligen Texte und die theologische Vielfalt der liturgischen Ausdrucksformen respektieren, dann wird sich die ars celebrandi als gelungen erweisen. Die Liturgiefeiern werden dann den Glauben an die Kirche wunderbar herausstellen, werden diesen Glauben unter den mitwirkenden Gläubigen nähren, diesen Glauben in den Schlafenden und Gleichgültigen zum Wiedererwachen bringen, die Menschen mit dem Verlangen nach Hause entlassen das christliche Leben zu leben und das Evangelium zu verbreiten. All das ist weit entfernt von dem kalten, anthropozentrischen und manchmal offen idiosynkratischen Manierismus, den unsere Sonntagsveranstaltungen oft gezwungenermaßen hinnehmen müssen. So auch in dem bereits zitierten Brief von Johannes Paul II., bei dem die Bischofssynode vom Oktober 2005 auf die große Bedeutung der ars celebrandi verwiesen hat.

4. Die Predigt
„Die Homilie“ - so bestätigt das II. Vatikanische Konzil - „ist Teil der liturgischen Handlung“ (Sacosanctum Concilium, 52).In ihr ist das Wort Gottes wie das fürs Volk gebrochene Brot. Die heiligen Texte sind eng mit der Glaubensrealität in der Welt von heute verbunden. Eine gut gestaltete Predigt soll das Herz der Menschen zum Lodern bringen (cf. Lc 24,32).
Bedauerlicherweise werden zahlreiche Homilien von Geistlichen oder Diakonen so gehalten, dass sie den Vorstellungen nicht entsprechen. Einige Predigten scheinen einfach soziologische, psychologische oder - schlimmer noch - politische Kommentare zu sein. Sie sind nicht genügend auf die Heilige Schrift, noch auf die liturgischen Texte, auf die Tradition der Kirche und eine solide theologische Basis gegründet. In einigen Ländern gibt es Menschen, die sich gar nicht im Klaren darüber sind, dass die Predigt im Zusammenhang mit dem Eucharistischen Opfer ein Pastoralmysterium ist, das nur den geweihten Gottesdienern zukommt: dem Diakon, dem Geistlichen oder dem Bischof. Es ist absolut richtig, dass die Laien sich um die Katechese außerhalb der Messe bemühen, nicht aber die Homilie, die die Priesterweihung voraussetzt.
Ein höheres Institut für Liturgie kann dazu beitragen die richtigen Voraussetzungen für die Predigt bekannt zu machen. Es kann meinungsbildend wirken, in dem Sinn, dass es inhaltsreichere Nahrung für das Volk Gottes liefert unter der Berücksichtung , dass für viele Katholiken die Homilie wahrscheinlich die einzige ständige religiöse und katechetische Formation innerhalb der Woche ist (s. Brief von Papst Johannes Paul II., Nr. 4; Bischofssynode, Oktober 2005, Art. 19).

5. Die liturgische Rolle des Geistlichen
Es ist von grundlegender Bedeutung, dass ein höheres Institut für Liturgie ganz klar die Rolle des Geistlichen in der heiligen Liturgie definiert. Das II. Vatikanische Konzil bestätigt, dass „ die erwünschte Erneuerung der Gesamtkirche größtenteils von dem durch den Geist Christi motivierten Priestertum abhängt“ (Optatam Totius, Vorwort).
Das allgemeine Priesteramt aller Getauften und das Priesteramt des geweihten Geistlichen kommen von Christus selbst. Die Verwirrung der Rollen in der hierarchischen Verfassung der Kirche schadet sehr. Dies nützt weder der Zeugnisablegnung gegenüber Christus noch der Heiligkeit des Klerus und der Laien. Ebensowenig werden die Versuche einer Klerikalilsierung der Laien oder Bestrebungen in Richtung Laisierung des Klerus die göttliche Gnade wecken. „Bei den liturgischen Feiern möge sich ein Jeder - gleich ob Geistlicher oder einfacher Gläubiger - bei der Ausübung seines Amtes darauf beschränken nur das zu tun, was ihm gemäß der Art des Ritus und der liturgischen Regeln zusteht“ (Sacrosanctorum Concilium, 28). Es ist falsche Demut und eine nicht zu akzeptierende Vorstellung von Demokratie und Brüderlichkeit, wenn der Geistliche versucht seine streng geistlichen Rollen mit den gläubigen Laien zu teilen.
Und demnach ist es überflüssig zu bestätigen, dass ein höheres Institut für Liturgie, ebenso wie jegliche theologische Fakultät, den Menschen helfen sollte einzusehen, dass das Priesteramt fester Bestandteil der Kirche ist und dass wir demnach unbedingt geweihte Priester brauchen die die Heilige Messe zelebrieren , den Personen Absolution von ihren Sünden erteilen und die Salbung der Kranken vornehmen ( s. Gc 5, 14-15). Wenn wir außerdem einen vollkommneren spirituellen Nutzen für diejenigen wünschen, die an Hochzeiten und Beerdigungen teilnehmen, brauchen wir Priester, die das Eucharistieopfer zelebrieren; Predigten halten, die die Menschen spirituell bereichern (einige von diesen würden sonst nur sehr selten zur Messe gehen) und ihnen den Segen erteilen und ein Zeichen dafür sind, dass die Kirche ihnen in einem so wichtigen Augenblick ihres Lebens nahesteht. Zweifellos ist es wichtig, dass der Priester sich nicht darauf beschränkt lediglich die liturgischen Funktionen auszuüben, sondern dass seine Amtshandlungen von herzen kommen, und dass seine pastorale Präsenz den Menschen spirituelle Nahrung ist.
Wenn in der Tat die Rolle des Geistlichen geschwächt oder nicht anerkannt wird, so könnte eine lokale katholische Gemeinde gefährlich in die Vorstellung von einer Gemeinde ohne Priester hineinschliddern. Und dies ist nicht auf der Linie mit dem wahren Begriff der von Christus eingesetzten Kirche.
Wenn eine Diözese nicht über ausreichend Priester verfügt, muss sie nach Möglichkeiten suchen diese anderswo zu rekrutieren, die lokalen Berufungen zu fördern und in den Menschen das ursprüngliche „Verlangen“ nach einem Priester wiederzubeleben (s. Johannes Paul II., Eccl. De Euch., 23). Die nicht ordinierten Mitglieder der Gemeinde der Gläubigen, denen in Abwesenheit eines Geistlichen gewissen Rollen zugeteilt werden, müssen sich ganz besonders bemühen dieses „Verlangen“ wachzuhalten. Darüberhinaus müssen sie der Versuchung widerstehen sich so zu verhalten, dass die Gemeinde sich daran gewöhnt sie als Vertreter des Priesters zu sehen (s. op.cit., 33).
Es gibt keinerlei Platz in der katholischen Kirche für die Einrichtung einer Art parallelen „Laienklerus“(s. Redemptionis Sacramentum, 149-153, 165).
Die Geistlichen wiederum sollten sich eindeutig glücklich zeigen in ihrer Berufung, mit einer klar ausgedrückten Identität hinsichtlich ihrer liturgischen Rolle. Wenn sie die heiligen Mysterien mit Glauben und Demut und im Einvernehmen mit den genehmigten Schriften zelebrieren, werden sie ganz unbewusst die Berufung zum Priesteramt predigen. Andererseits werden die jungen Menschen nicht den Wunsch haben sich einer Schar von Klerikern anzuschließen, die sich ihrer Mission sicher zu sein scheinen und gleichzeitig ihre Kirche kritisieren und ihr ungehorsam sind, und die eigene „Liturgien“ nach persönlichen Entscheidungen und Theorien zelebrieren.
Ein höheres Institut für Liturgie und eine theologische Fakultät sind wertvolle Instrumente in den Händen der Kirche um die korrekte Lehre vom Priester als Mittel der Kirche in der heiligen Liturgie zu verbreiten.

6.Die Rolle des Bischofs
Die kirchliche Gemeinde muss selbstverständlich communio mit dem Diözesanbischof und unter den Bischöfen und dem Papst bedeuten. In den Diözesen ist der Bischof der oberste Hüter der Mysterien Christi. Er ist Moderator, Förderer und Wächter des gesamten liturgischen Lebens der Diözesankirche (s.Christus Dominus, 15; C.I.C. Can. 387; Redemptionis Sacramentum, 19). Der Bischof leitet die Verwaltung der Sakramente und insbesondere der Santissima Eucaristia. Wenn er in seiner Kathedralkirche gemeinsam mit seinen Priestern die Messe zelebriert, mit Unterstützung der Diakone und der einfachen Helfer und unter Mitwirkung des heiligen Volkes Gottes, „dann ist dies eine besondere Veranstaltung der Kirche“ (Sacrosanctum Concilium, 41).
Die Fakultäten für katholische Theologie, die Institute für Liturgie und die Pastoralzentren haben die Aufgabe dem Bischof beizustehen, der der Oberhirte in den Diözesen ist. Außerdem arbeiten sie mit der Bischofskonferenz und dem Apostolischen Sitz zusammen an der Erstellung geeigneter Art und Weisen ihre Dokumente und Anweisungen bestmöglich zu erklären und zu verbreiten. Sie sind die natürlichen und geschätzten Ratgeber des Diözesanbischofs, der Bischofskonferenzen und des Heiligen Stuhls. Sich dessen voll bewusst helfen sie den Menschen zu verstehen, dass die heilige Liturgie nicht etwa ein wirres Forschungsfeld ist, sondern vielmehr ein Ort des öffentlichen Gebetes der Kirche , deren Hauptverantwortliche der Papst und die Bischöfe sind. Ein katholisches Institut oder eine katholische theologische Fakultät sind sich somit sehr wohl bewusst, dass es nicht angehen kann, dass ein paralleler Kurs zu dem des Bischofs oder des heiligen Stuhls eingeschlagen werden kann bzw. sich wie ein außenstehender Beobachter oder Kritiker verhält.
Wir möchten an dieser Stelle dem „Institut Superieur de Liturgie“ für die positive Rolle danken, die es ein halbes Jahrhundert lang innerhalb der Kirche gespielt hat bei der Förderung der heiligen Liturgie und der ekklesialen Kommunion. Dies veranlasst uns mit einer Liste von Dienste zu schließen, die von einem höheren Institut für Liturgie erwartet werden.

7. Die Dienste, die von einem höheren Institut für Liturgie erwartet werden
Aus den hier angestellten Überlegungen lässt sich schließen, dass ein höheres Institut für Liturgie ein Haus des Lichts und der Liebe sein sollte. Es sollte Experten der heiligen Liturgie vorbereiten, informieren und ausbilden.. Seine Rolle besteht darin den Menschen den Glauben und die Liebe zur Kirche näher zu bringen, so dass sie in die Lage versetzt werden selbst zu bewerten, ob sie „konkreter Ausdruck der wahrhaftigen Ekklesialität der Eucharistie sind“, denn das ist ihre tiefere Bestimmung. Die Liturgie ist nie Privateigentum eines Individuums, weder des zelebrierenden noch der Gemeinde in der die Mysterien zelebriert werden (Ecclesia de Eucharistia, 52)
Das bedeutet, dass die Institute für Liturgie die Menschen mit den nötigen Instrumenten ausstatten jegliche Banalisierung zu verweigern, jegliche Entweihung und Verweltlichung der liturgischen Angelegenheiten. Der Horizontalismus, der dazu tendiert, dass die Menschen sich selbst zelebrieren anstatt die Mysterien Christi, schadet dem katholischen Glauben und dem Gottesdienst - und das muss tunlichst vermieden werden.
Ein Institut wie das euere ist sehr einflussreich dank der geistigen Ausrichtung, die es seinen Schülern mitgibt, dank seiner Veröffentlichungen und vor allem dank seiner moralischen Autorität, die sich in dem den Liturgiezentren auf Diözesanebene und den Verlagen gebotenen Ideenreichtum
niederschlägt. Dieser Einfluss geht über die Grenzen Frankreichs hinaus und gelangt bis in die Dörfer Afrikas, Asiens und im Pazifischen Raum.
Ein höheres Institut für Liturgie kann eine bemerkenswerte Hilfe für den Bischof darstellen, ebenso für die Bischofskonferenz und für den Heiligen Stuhl bei der Formulierung von liturgischen Leitlinien und bei der Erarbeitung der den liturgischen Riten zugrunde liegenden Theologie. Von dem Augenblick an da „die Liturgie Energie ist“ (Sacrosanctorum Concilium, 10) kann man nicht umhin die Bedeutung des Apostolats eines Instituts für Liturgie zu erkennen.
„Institut Superieur de Liturgie“ - ich grüße euch an diesem 50. Jahrestag eueres Bestehens! Möge die Heilige Jungfrau, die Mutter unseres Heilands, dessen Mysterien wir während der Liturgie zelebrieren, für dieses Institut und für all seine Filialen in der Welt Freude, Effizienz und ekklesiales Wachstum bei der Erfüllung dieser großen Missions- und Berufungsaufgabe bereithalten. Francis Card. Arinze (Fidesdienst, 19/12/2006 - 219 Zeilen, 2.543 Worte)


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