AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Auch der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist von den Überschwemmungen betroffen, die Ostafrika zerstören: tausende Obdachlose müssen auf Pyrogen-Booten leben

Freitag, 15 Dezember 2006

Bumba (Fidesdienst) - Die Folgen des Klimawandels werden auch in Afrika zunehmend sichtbar. Nach Kenia, Somalia, Äthiopien und Eritrea führen heftige Regenfälle nun auch im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo zu Tod und Zerstörung führen. Wie die kongolesische Nachrichtenagentur DIA berichtet, wurden rund 3.600 Menschen infolge der von heftigen Regenfällen verursachten Überschwemmungen obdachlos. Von besonders heftigen Regenfällen wurde Bumba im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo heimgesucht.
Zahlreiche Häuser wurden im wahrsten Sinne des Wortes von den Wassermassen mitgerissen oder stehen immer noch unter Wasser. Nach Angaben der einheimischen Gesundheitsbehörden gibt es mindestens einen Toten, ein Kind, und die meisten Einwohner, die in der Stadt geblieben sind, müssen auf Pyrogen-Booten leben.
Die Menschen warten darauf, dass der Wasserstand wieder sinkt und blickt mit Sorge auf die Schäden, die auf den Reisfeldern verursacht wurden und die zu einer schweren Lebensmittelkrise führen könnten. Eine eigens dafür geschaffene Not-Kommission soll die Situation prüfen und geeignete Hilfs-Maßnahmen auf den Weg bringen. Der Kommission gehören Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation, des Kinderhilfswerks UNICEF und des örtlichen Gesundheitsinspektorats an. Internationale und einheimische Gesundheitsexperten befürchten außerdem einen Anstieg der Infektionskrankheiten, insbesondere Malaria.
Die Bilanz der von den Überschwemmungen verursachten Schäden ist am schlimmsten in Ostafrika, wo infolge der Regenfälle, die vor allem Kenia im den vergangenen eineinhalb Monaten heimgesucht wurde, 114 Menschen starben und 500.000 Menschen obdachlos wurden.
Das kenianische Rote Kreuz lancierte einen dringlichen Appell: es sind Hilfsmittel in Höhe von 21,9 Millionen Dollar notwendig, um die von den schlechten hygienischen Verhältnissen und dem Mangel an Lebensmittel verursachte Notsituation zu überwinden.
In Somalia (vgl. Fidesdienst vom 12. Dezember 2006) ist die Situation tragisch: hunderte von Menschen kamen ums Leben und mindestens 1,5 Millionen Menschen leiden an Erschöpfung, nachdem sie alles oder fast alles verloren haben. Paradoxerweise handelt es sich um dieselben Gebiete (insbesondere das Dreieck Kenia-Somalia-Äthiopien), das im Juni und Juli von einer verheerenden Dürre heimgesucht wurde, bei der ebenfalls viele Menschen starben. (LM) (Fidesdienst, 15/12/2006 - 31 Zeilen, 334 Worte)


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