AMERIKA/ARGENTINIEN - Vertreter der verschiedenen Religionen bitten um die Berücksichtigung transzendenter Werte im neuen Bildungsgesetz: sie sind wichtig für die „ganzheitliche Entwicklung“ der Person

Mittwoch, 13 Dezember 2006

Buenos Aires (Fidesdienst) - Die Vertreter der wichtigsten Konfessionen Argentiniens trafen sich zu Gesprächen mit der Kommission für Bildung der Abgeordnetenkammer. Dabei befasste man sich vor allem mit Blick auf das zukünftige neue Bildungsgesetz mit einigen Artikeln, die die Religionsvertreter als unverzichtbar betrachten. Gleichsam baten die Religionsvertreter um die Berücksichtigung „transzendenter Werte“ bei der Bildungsreform. „Die Vertreter der Religionen wenden sich an das Parlament, damit es gelingt, diese Werte auf konkrete und präzise Weise einzugliedern, da das neue Gesetz eine wichtige Rolle bei der Politik des Staates im Bereich der Regierung und für das Gemeinwohl des Landes spielt“, so die Religionsführer.
Vor allem drei Punkte betonen die Religionsvertreter im einzelnen. An erster Stelle die Berücksichtigung aller Kinder im schulpflichtigen Alter mit einem besonderen Augenmerk für benachteiligte Bevölkerungsteile. In diesem Sinn bitten sie um die Bereitstellung von 6% des Bruttoinlandsprodukts für die Erziehung und eine ausreichende Investition in die Förderung der Gleichberechtigung im Bildungswesen, wobei insbesondere die benachteiligten Provinzen des Landes besondere Unterstützung erfahren sollen. An zweiter Stelle fordern sie die Berücksichtigung der transzendenten Dimension des Menschen, die Teil der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen ist. Obschon das Gesetz die „ganzheitliche Entwicklung“ als Ziel der Erziehung in Betracht ziehe, werde jedoch die spirituelle und religiöse Dimension als Bestandteil dieser Entwicklung nicht berücksichtigt. „Es ist nicht ausreichend, was an ethischen und demokratischen Werten aufgeführt wird“, heißt es in einer Verlautbarung der Religionsführer, „sondern es muss auch eine Bildung im Hinblick auf transzendente Werte stattfinden, die nicht nur für die Lebensqualität der einzelnen Individuen sondern auch für die Größe eines Landes ausschlaggebend sind.“
Schließlich erinnern die Religionsführer an die Rolle der Familie bei der Erziehung. Es in diesem Zusammenhang auch eine formelle Anerkennung der Eltern als „natürliche und primäre Agenten“ der Erziehung gefordert. Dazu soll in expliziter Weise ausgedrückt werden, dass diese dar Recht haben „an der Bestimmung der Inhalte, Methoden und Fächer der Lehrpläne teilzuhaben, unter Berücksichtigung der moralischen und religiösen Überzeugungen der Kinder“. Abschließend schlagen die Religionsführer die Schaffung eines Bildungsrates vor, dem im Bildungswesen erfahren Organisationen angehören. Dieser Rat soll insbesondere eine Analyse zum neue Bildungsrecht anstellen. (RG) (Fidesdienst 13/12/2006 - 33 Zeilen, 368 Worte)


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