AMERIKA/BOLIVIEN - Bischöfe von Bolivien rufen zu Frieden und Einheit auf: am 13. und 17. Dezember sollen Gebetstage für den Frieden stattfinden

Montag, 11 Dezember 2006

Santa Cruz (Fidesdienst) - „Die Spannungen in Bolivien, insbesondre in unserer östlichen Region fordern mich als Hirten, der vom Herrn berufen ist, Diener aller zu sein, heraus“, so der Vorsitzende der Bolivianischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Santa Cruz, Kardinal Julio Terrazas in einer Botschaft an die Gläubigen, in der er mit Nachdruck zur Achtung der Grundrechte aufruft und vor der Gewalt warnt, damit ein aufrichtiger Dialog entstehen kann, der zum Wohl aller führt. Von Tag zu Tag nehme in Bolivien Unsicherheit und Angst an Stärke zu und es bestehe die Gefahr, dass die gegenwärtigen Konflikte zu Spaltung, Schmerz und Tod führen könnten. In seiner Botschaft appelliert der Kardinal an alle mit der Bitte die verfassungsgebenden Versammlung nicht zu gefährden, damit diese „weiterhin ein Ort der Abstimmung über einen wahren Sozialpakt sein kann“. Deshalb werden politische Organisationen darum gebeten, Bolivien als höchstes Ziel zu betrachten und diesem Ziel den Vorrang vor eigenen Interessen zu geben, auf der Grundlage eines vernünftigen Urteils über das, was gut und möglich ist, zu handeln, und dabei auf extreme Positionen zu verzichten, indem man nach Möglichkeiten der Begegnung und der Einheit und nicht nach Unterschieden sucht und alle respektiert, die eine andere Meinung haben.
Der Kardinal wünsch sich, dass angesichts der schwierigen Situation die Weisheit und die Vernunft über Irrationalität und Unnachgiebigkeit siegen mögen“. Abschließend appelliert er: „Im Namen Gottes rufe ich alle Bürger und insbesondere, diejenigen, die Regierungsverantwortung tragen vehement dazu auf, … sich dafür einzusetzen, dass die Ausübung der öffentlichen Freiheit und der Grundrechte gewährleistet ist, das gegenseitige Misstrauen überwunden und der Rückgriff auf Gewalt ausgeschlossen wird, damit man zur Weisheit und zum aufrichtigen und konstruktiven Dialog mit dem Ziel des Gemeinwohls zurückkehren kann.“
Auch die Bischöfe von Cochabamba rufen zu Frieden und Ruhe auf und äußern gleichsam zusammen mit allen Bischöfen ihre Sorge. „Wir bitten im Namen des Gottes des Lebens um den Verzicht auf Verhaltensweisen, die die Unterschiede und Entfernungen unter uns noch größer machen könnten“, so die Bischöfe von Cochabamba, „und fordern alle zu einer Einheit auf, die auf unserer kulturellen und christlichen Identität basiert“. Sie bitten alle, die Verantwortung tragen, diese vor allem auf die Zukunft des Landes zu beziehen und so zu handeln, dass „der Friede entsteht und die Begegnung begünstigt wird“.
Auch die Bischöfe von La Paz erinnern alle Teile der Gesellschaft, die Institutionen und die Bürger an die Pflicht zum Bemühen um ein respektvolles Verhalten, zur Annäherung und zum gegenseitigen Zuhören, damit egoistische und unnachgiebige Positionen und Intoleranz überwunden werden., „die Hassgefühle zwischen, Wut und Rivalität zwischen Brüdern entstehen lassen“.
Im Hinblick auf die gegenwärtige Lage will man in Bolivien gemeinsam für den Frieden beten, und auf den wichtigsten Plätzen des Landes sind alle Christen am 13. Dezember zum gemeinsamen Gebet für den Frieden eingeladen. Am 17. Dezember soll in den Kirchen für den Frieden gebetet werden. (RG) (Fidesdienst, 11/12/2006 - 41 Zeilen, 500 Worte)


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