AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bischöfe rufen zur nationalen Einheit auf und fordern eine Geste der Versöhnung durch die Freilassung politischer Häftlinge und einen internationalen Fonds zum Wiederaufbau

Mittwoch, 6 Dezember 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - „Nach der Wahl müssen sich die Kongolesen dringend versöhnen und die politische Opposition respektieren“, heißt es in einem Appell der Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo, wo heute der neu gewählte Präsident Kabila sein Amt antritt, zum Abschluss ihrer außerordentlichen Vollversammlung.
In ihrer Botschaft an die Nation bitten die Bischöfe um „Versöhnung zwischen dem Volk und seinen Führungskräften, zwischen den Führungskräften untereinander und unter der Bevölkerung selbst“ und bekräftigen, dass sie sich „von den neuen Regierenden eine Geste der Versöhnung erwarten, indem politische Flüchtlinge freigelassen und die Suche nach Vermissten in die Wege geleitet und diese zu ihren Familien zurückgeführt werden.“
Indem sie dem neuen Staatsoberhaupt glückwünschen, bekräftigen die Bischöfe das Engagement der katholischen Kirche und ihren zukünftigen Beitrag zur Gewissensbildung und bei der Hinführung zu den Bürgerpflichten, sowie bei der Ausübung der eigenen pastoralen Aufgaben.
Die Bischöfe danken dem Kandidaten, der eine Wahlniederlage hinnehmen musste, dafür, dass er den Ausgang der Wahl akzeptiert, und der Unabhängigen Wahlkommission, den Sicherheitskräften des Landes sowie den internationalen Einheiten für die Gewährleistung eines friedlichen Verlaufs des zweiten Wahlgangs. „Die kongolesische Bevölkerung“, heißt es in der Botschaft, „hat noch einmal Würde und politische Reife unter Beweis gestellt, indem sie ruhig und geordnet an den Wahlen teilnahm, und dies trotz der heftigen Regenfälle, die sich über verschieden Teile des Landes ergossen“.
Im Hinblick auf die Zukunft des Landes, bitten die Bischöfe des Landes die Institutionen um die Bekämpfung des Analphabetentums, die Achtung der Menschenrechte, den Bau von Straßen und anderen Infrastrukturen, damit eine Verbindung mit unwegsamen und isolierten teilen des Landes hergestellt werden kann und um die Vollendung des Aufbaus einer einheitlichen Armee sowie um die Öffnung des Kongo gegenüber Afrika und dem Rest der Welt.
Die internationale Staatengemeinschaft bitten die Bischöfe um die Schaffung eines internationalen Fonds für den Wiederaufbau des Landes zur Wiedergutmachung der Schäden eines Krieges, der auch von außen auferlegt worden war.
Die Bischöfe erinnerten an die Millionen Kongolesen, die infolge der Kriege in den vergangenen 10 Jahren starben und bitten um die Fürsprache der seligen Marie Clementine Anuarite, damit „Kriege und Rebellion in der Demokratischen Republik Kongo ein Ende finden mögen“ und vertrauen das Land der „Jungfrau Maria, Friedenskönigin, unserer lieben Frau des Kongo und unserer lieben Frau der Hoffnung“ an. (LM) (Fidesdienst, 06/12/2006 - 37 Zeilen, 398 Worte)


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