AFRIKA/BENIN - „Wir wollen die Kinder in den Mittelpunkt der Adventszeit stellen“: Hirtenbrief des Bischofs von Natitingou

Dienstag, 5 Dezember 2006

Natitingou (Fidesdienst) - Die Kinder stehen im Mittelpunkt des Hirtenbriefs von Bischof Pascal N’Koué von Natitingou in Benin. In seinem Hirtenbrief mit dem Titel „Weihnachten: Volksglaube und Zukunft unserer Kinder“, der dem Fidesdienst vorliegt, bezeichnet der Bischof die Adventszeit als günstige Gelegenheit zur „Aufwertung der familiären Bande durch die Gnade des Friedensfürsten“. „Es wäre schön“, so der Bischof, „wenn diese ein Monat der kleinen und großen Versöhnung in unseren Familien, in unseren Religionsgemeinschaften und in den Pfarrgemeinden wäre. Und wenn uns die Heilige Familie dabei hilft, dann ist dies möglich“.
Zur Versöhnung in den Familien möchte Bischof N’Koué auch durch die Kinder der Missionswerke anregen, die eine „lebendige Krippe spielen und von Haus zu Haus ziehen sollen, damit sich die Familien auf die Ankunft des Erlösers vorbereiten. Wäre dies nicht eine gute Gelegenheit die einen und die anderen zum Gebet für das Heil der Menschheit anzuregen?“.
„Am Abend des 24. Dezember könnten wir auch vor dem Gottesdienst Krippenspiele veranstalten und damit die Weihnachtsgeschichte darstellen“, schlägt der Bischof vor.
Zur Weihnachtszeit lanciert Bischof N’Koué einen Appell mit der Bitte „die Herzen den Kindern zuzuwenden. Lieben wir sie! Es gibt so viele in unseren Dörfern, bei unserem Religionsunterricht, in den apostolischen Bewegungen, in unseren Internaten und Waisenhäusern. Viele haben arme Eltern oder sie haben gar keine Eltern mehr, weil diese gestorben sind“. Zur Unterstützung von Kindern in Notsituationen ruft der Bischof alle auf, vor allem die Rechte der Kinder zu achten: „Es sollte in den Familien und Bars weniger Alkohol konsumiert werden. Es sollte weniger für die Toten ausgegeben werden. Es sollte während der Feiertage weniger verschwendet werden. Die Eltern sollen ihre Kinder nicht zu Einkommensquellen machen und sie als Haushaltshilfen zu reichen Familien schicken oder sie so genannten Wohltätern anvertrauen, denen man gewiss kein Vertrauen schenken sollte.“
Das traurige Übel des Menschenhandels ist in Benin weit verbreitet, wie Pater Claude, gegenüber dem Fidesdienst bestätigt, der seit langem ein Heim für Straßenkinder in Cotonou, der Hauptstadt Benins leitet. „Über 4.000 Kinder werden jedes Jahr zum Arbeiten außerhalb der Landesgrenzen geschickt. Auch im benachbarten Togo machen die Kinder eine erste Etappe auf der Weiterreise nach Cote d’Ivoire und Nigeria, wo sie in den Plantagen ausgebeutet werden“.
Damit die Kinder in der Diözese eine bessere Zukunft haben möchte Bischof N’Koué eine „katholische Schulen schaffen, die unter humanen und christlichen Gesichtspunkten eine qualitativ hochwertige Erziehung anbieten. Jede Pfarrei soll eine eigene Schule und ein Internat haben. Wenn wir den Glauben an die Kleinsten Weiterg3ben und Jesus Christus in das Herz der Menschen vom Kindesalter an einpflanzen, dann wird unsere Gesellschaft eine sichere Zukunft haben! Wir werden in kurzer Zeit unsere raue Erde in fruchtbares Ackerland verwandeln, unserer öde Landschaft in jungfräuliche Täler. Wenn wir das Profil unseres Landes verändern wollen, dann müssen wir die Menschen verändern und ihnen die richtigen Instrumente geben. Wir brauchen „Rohstoff“: und es sind unsere Kinder und Jugendlichen“. (LM) (Fidesdienst, 05/12/2006 - 42 Zeilen, 492 Worte)


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