AMERIKA/DOMINIKANISCHE REPUBLIK - „Die Legalisierung von Abtreibungen ist kein Zeichen für Fortschritt. Wahren Fortschritt gibt es, wenn man Leben schützt“. Schreiben an den Präsidenten der Abgeordnetenkammer zur Debatte im Hinblick auf die Legalisierung von Abtreibungen

Mittwoch, 29 November 2006

Santo Domingo (Fidesdienst) - „Wir lehnen die Legalisierung von Abtreibungen unmissverständlich ab, in welcher Form auch immer sie bemäntelt wird. Abtreibung ist kein Recht, es ist ein Verbrechen, das gegen das grundlegendste Recht jedes Menschen verstößt: das Recht auf Leben, das Recht darauf, geboren zu werden“, mit diesen Worten beginnt P. Luis Rosario Pena, der Koordinator der Jungenpastoral in der Dominkanischen Republik sein Schreiben an Dr. Julio Cesar Valentin, den Präsidenten der Abgeordnetenkammer des Nationalkongresses anlässlich der Debatte, die derzeit im Land im Hinblick auf die Revision des Strafgesetzbuchs stattfindet. Der Kongress (beide Kammern) hat das neue Strafrecht bereit gebilligt, dass nun der Legislative zur Veröffentlichung vorgelegt wird. Das neue Strafrecht, betrachtete Abreibungen ursprünglich als Straftat, doch die Regierung hat es auf Druck einiger Ärztegruppen erneut an den Kongress zurück gegeben und um eine Zustimmung gebeten. Mit dem neuen Strafrecht befasste sich sodann eine Sonderkommission der Abgeordnetenkammer, die obschon das Ergebnis nicht öffentlich gemacht wurde, zu dem Schluss gelangte, dass der Präsident das Dokument nach Ablauf der von der Verfassung vorgesehenen Fristen vorgelegt hatte, weshalb das Recht in einer Form promulgiert werden müsse, die Abreibungen bestraft. So ist die derzeitige Lage, wobei die Abgeordnetenkammer noch keinen Beschluss gefasst hat. In der Zwischenzeit haben einige Frauenbewegungen und Ärzteverbände ihren Protest in mehr oder weniger öffentlicher Form fortgesetzt.
„Sollte die Legalisierung von Abtreibungen gebilligt werden, würde der Kongress der Republik an Glaubwürdigkeit und an moralischer Autorität verlieren, wenn es darum geht, Gesetze zu billigen, die die Rechte der Bürger schützen sollen“, heißt es in dem schreiben weiter, das dem Fidesdienst vorliegt. P. Luis Rosario Pena bekräftigt, dass „es nicht ausreicht, wenn man damit argumentiert, dass die Frau über ihre Fortpflanzung selbst entscheidet und deshalb über alles, was in ihrem Körper geschieht“, da es sich bei dem Ungeborenen um einen vollkommen unabhängigen Menschen handelt, der deshalb eigene Rechte besitzt.
„Die Legalisierung von Abtreibungen“, heißt es in dem Schreiben weiter, „ist kein Zeichen des Fortschritts. Auf diese Weise werden keine Fortschritte gemacht“. Im Gegenteil, wahren Fortschritt gibt es nach Ansicht von Pater Luis Rosario nur dann, wenn das Leben geschützt wird und wenn Arbeitsplätze für die Bürger geschaffen werden, wenn es Pläne zum Wohnungsbau gibt, die das Leben würdiger machen, wenn alle Bürger Zugang zum Bildungswesen haben und das Gesundheitswesen gefördert wird, „wenn man aufbaut, nicht wenn man zerstört, wenn man leben schenkt, nicht wenn man es wegnimmt“. Außerdem „würde der Kongress seine eigentliche Sendung verraten, wenn er sich in der Frage, bei der es um Leben und Tod geht, für den Tod entscheiden würde“, so der Beauftragte für Jugendpastoral abschließend. (RG) (Fidesdienst, 29/11/2006 - 38 Zeilen, 495 Worte)


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