AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Während Kabila offiziell als neuer Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo bestätigt wird, gehen im Nordkivu die Gefechte weiter

Dienstag, 28 November 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - Joseph Kabila ist offiziell neuer Präsident der Demokratischen Republik Kongo. Dies gab am gestrigen 27. November der Oberste Kongolesische Gerichtshof bekannt, der damit eine Klage ablehnte, die der bei der Stichwahl unterlegene Kandidat Jean-Pierre Bemba eingereicht hatte, mit der er die Wahlergebnisse des zweiten Wahlgangs der Präsidentschaftswahlen vom 29. Oktober anfechten wollte.
Das Gericht bestätigte die von der Unabhängigen Wahlkommission bekannt gegebenen Ergebnisse: Kabila erhielt 58,05% der Stimmen und Bemba 41%.
Der Wahlsieg Kabilas wurde in den Städten im Osten Kongos gefiert, während in der Hauptstadt Kinshasa, in der die meisten Wähler ihre Stimme dem unterlegenen Kandidaten gegeben hatten, die Situation während der Nachtruhig blieb. Die Sicherheitskräfte und die Blauhelme der Mission der Vereinten Nationen in der Demokratischen Republik Kongo (MONUC) kontrollierten die strategischen Punkte der Stadt, um Episoden der Gewalt zu verhindern, wie es sie kürzlich gegeben hatte. Der Sitz des Obersten Gerichtshofs war überfallen und in Brand gesteckt worden und die Richter mussten sich zur ihren Beratungen und zum Urteilsspruch im Außenministerium versammeln.
Im Kivu (im Osten des Kongo), flüchteten zwischen 15.000 und 20.000 Menschen aus der Stadt Sake, wo es zu Gefechten zwischen aufständischen Soldaten aus der 81. und 83. Brigade der Armee und den regierungstreuen Soldaten gekommen war, die die von den Blauhelmen der MONUC unterstützt wurden (vgl. Fidesdienst vom 27. November 2006). Nach Beendigung der Auseinandersetzungen wird die Stadt nun wieder von den Regierungseinheiten und der MONUC kontrolliert, die auch einen von den Rebellen angekündigten Angriff auf die Hauptstadt der Region Nordkivu, Goma, abwenden konnten.
Auf den Hügeln um Sake kommt es jedoch weiterhin zu Gefechten und es ist deshalb noch ungewiss, wann die Vertriebenen in ihre Wohnungen zurückkehren werden. Beobachter der Vereinten Nationen bekräftigen, dass so lange die Gefechte andauern, keine humanitären Hilfsprogramme für die Vertriebenen auf den Weg gebracht werden können. Eine weitere Schwierigkeit bestehe darin, dass sich die Flüchtlinge in zwei Gruppen aufgeteilt haben, die in entgegen gesetzten Richtungen Zuflucht suchen. (LM) (Fidesdienst 28/11/2006 - 31 Zeilen, 337 Worte)


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