AFRIKA/SAO TOMÉ UND PRINCIPE - Die Erdölvorkommen werden für Sao Tome und Principe nur ein Segen sein, wenn sie richtig verwaltet werden

Dienstag, 28 November 2006

Sao Tomé (Fidesdienst) - Die Erdölförderung könnte in Sao Tome und Principe, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, bald beginnen. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds könnten aus dem Meeresgrund im Golf von Guinea, der den Archipel umgibt, rund bis 2013 täglich rund 30.000 Barrels Rohöl gefördert werden, was Gewinne im Umfang von 92 Millionen Dollar pro Jahr bedeuten könnte. Für das Land mit einer Ausdehnung von 1.001 qkm und nur 150.000 Einwohnern wäre dies ein gutes Ergebnis. Dabei handelt es sich zudem um eine vorsichtige Schätzung, die auf einem Durchschnittspreis von 30 Dollar pro Barrel gründen, was nicht ganz der Realität entspricht, wenn man bedenkt, das ein Barrel Erdöl bis zu 60 Dollar kostet.
Bisher investierten nur das Nachbarland Nigeria und das englisch-holländische Erdölunternehmen Shell in die Erdölvorkommen des Archipels, während erst in letzter Zeit Erdölgesellschaften aus den Vereinigten Staaten, Norwegen und Portugal dazukamen. Vor kurzem äußerte auch Angola Interesse an der jungen einheimischen Erdölindustrie.
Der Ministerpräsident von Sao Tomé und Principe, Tomé de Vera Cruz, gab bekannt, das Angola an der Förderung des Petroleums in der so genannten „Exklusiven Wirtschafszone“ beteiligt werden soll, wo bisher nur Nigeria und Sao Tomé gemeinsam fördern.
Die Regierung des kleinen Archipels scheint damit ausschließen zu wollen, dass man nur von Erdölgesellschaften der Industrieländer abhängt und bemüht sich deshalb um die Zusammenarbeit mit Angola und Nigeria.
Der Internationale Währungsfonds weist jedoch darauf hin, dass die einheimische Regierung die wachsenden Nachfrage der Bevölkerung mit einem höheren Einkommen durch eine Steuerreform ausgleichen sollte, damit eine gerechte Verteilung des Reichtums und Investitionen in soziale Programme gewährleistet werden können. In einem entsprechenden Bericht schlägt der Währungsfonds den Behörden des Landes auch vor, den Erlös aus der Erdölförderung für die Gewährleistung von Programmen zur Bekämpfung der Armut einzusetzen und die Entwicklung von Wirtschaftssektoren zu fördern, die nicht vom Erdöl abhängen, damit die Millenniumsziele der Vereinten Nationen bis zum Jahr 2015 erreicht werden können. (LM) (Fidesdienst, 28/11/2006 - 31 Zeilen, 336 Worte)


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